Neben Lesen, Schreiben und Rechnen stehen für die Parsdorfer Grundschüler auch im kommenden Jahr Geige, Flöte oder Klavier auf dem Stundenplan. Der Kultur- und Sportausschuss des Vaterstettener Gemeinderates beschloss nun, die Förderung für das seit vier Jahren laufende Projekt MoVaPa - das steht für Modell Vaterstetten Parsdorf - auch im aktuellen Schuljahr mit einem Zuschuss zu unterstützen.
Die Idee hinter dem 2012 eingeführten Angebot ist es, Grundschülern besonders in den ersten beiden Klassen Musikinstrumente vorzustellen und Begeisterung dafür zu wecken. Dies richtet sich besonders an Kinder "die eher wenig Zugang zu musischer Bildung und zum Erlernen eines Instrumentes haben", so die Schulleiterin Ellen Riebesell und Musikschulleiter Günter Ebel in ihrem Zuschussantrag. Die beiden verweisen darin auf den großen Erfolg von MoVaPa in den vergangenen Jahren. Es sei "eine wichtige Investition in die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen". Daher sei es sinnvoll, das Projekt zu einer dauerhaften Einrichtung in der Schule zu machen.
Die es allerdings bislang nur in der Parsdorfer Grundschule gibt. Zwar wurde in den vergangenen Jahren überlegt, MoVaPa auf andere Schulen und andere Gemeinden auszudehnen, daraus ist bisher allerdings nichts geworden. Man habe zwar bereits Schulen in anderen Gemeinden angesprochen, bislang habe allerdings erst eine davon "Interesse im nächsten Schuljahr signalisiert", so Riebesell und Ebel.
Dies hat Auswirkungen auf die Finanzierung, denn zwar könnten solche Projekte grundsätzlich auch vom Landkreis unterstützt werden, aber nur, wenn es diese an mehreren Schulen gibt. Auch ein privater Sponsor habe sich heuer wieder zurückgezogen. Riebesell und Ebel verweisen zudem darauf, dass man den Zuschussbedarf in den vergangenen Jahren senken konnte. Waren es anfangs noch 5000 Euro pro Jahr, ist es inzwischen nur noch die Hälfte.
"Bis jetzt ist noch keine einzige freiwillige Leistung der Gemeinde gestrichen worden", da werde man diesem Antrag sicher auch zustimmen, sagte Vaterstettens Bürgermeister Georg Reitsberger (FW). Die Mehrheit im Ausschuss sah das offenbar ähnlich und stimmte einer Fortsetzung des Projekts ohne Diskussion zu. Lediglich die Grünen stimmten gegen MoVaPa, dies wurde in den vergangenen Jahren immer damit begründet, dass die Förderung eines Musikschul-Projektes anderen Vereinen gegenüber unfair sei.
Ob MoVaPa indes wirklich wie von Schule und Musikschule gewünscht eine dauerhafte Einrichtung wird, ist damit noch nicht entschieden. Teil des Beschlusses ist nämlich auch, dass der Zuschuss in einem Jahr erneut beantragt und bewilligt werden muss.