Vaterstetten:Infoabend zur Zukunft des GSD-Altenheims

Wie geht es weiter im GSD-Heim und vor allem mit welchem Betreiber? Um diese Frage dreht sich alles an diesem Dienstagabend um 19.30 Uhr im Festsaal an der Fasanenstraße. Hintergrund ist ein anstehender Betreiberwechsel im mit 250 Bewohnern größten Seniorenheim des Landkreises. Dass es einen Wechsel geben wird, steht bereits seit längerem fest, über den Zeitpunkt der Übergabe wird möglicherweise erst ein Gericht entscheiden.

Seit etwa zwei Jahren streiten der derzeitige Betreiber, die Gesellschaft für Soziale Dienstleistungen (GSD), und die Eigentümerfamilie des Heims um eine Fortsetzung des Pachtvertrages. Öffentlich wurde dies im September dieses Jahres, als die Eigentümer Fakten schaffen wollten. Sie hatten mittlerweile eine eigene Betreibergesellschaft zusammen mit einem Pflegeunternehmen vom Chiemsee gegründet und verkündeten, dass diese neue Firma Carecon vom Januar 2017 an das Heim übernehmen und ausbauen werde. Geplant sind ein Erweiterungsbau für bis zu 100 zusätzliche Bewohner sowie ein Sanierungs- und Modernisierungsprogramm für die bestehenden Gebäude. Bewohner und Öffentlichkeit wurden darüber unter anderem mit großen Plakatwänden auf Autoanhängern informiert. Warum es keinen Aushang am schwarzen Brett des Heims gab, zeigte sich einige Tage später. Da meldete sich der aktuelle Betreiber GSD zu Wort und erklärte, es gebe unterschiedliche Auffassungen über die Dauer des Pachtvertrages. Laut GSD laufe dieser nicht zum Ende dieses Jahres aus, sondern erst zum 31. Dezember 2017. Eine Auffassung, der man bei der neuen Betreiberfirma prompt widerspricht. Der Pachtvertrag ende definitiv im Dezember 2016. Außerdem, so die potenziellen Neu-Betreiber, gebe es auch finanzielle Probleme mit der GSD. Diese, so schreibt Carecon in einer Pressemeldung, befinde "sich seit Jahren in der Liquidation" und habe zum Anfang dieses Jahres "vertragswidrig keine Pacht mehr bezahlt". Den bis Oktober aufgelaufenen Rückstand bei den Pachtzahlungen beziffert man bei Carecon auf 1,8 Millionen Euro. Daher hätten die Eigentümer das Pachtverhältnis fristlos gekündigt und eine Herausgabe bis zum 31. Dezember 2016 gestellt - also dem Datum, zu dem der Vertrag nach Meinung der Eigentümer ohnehin ausläuft.

An diesem Dienstagabend wird nun die GSD ihre Sicht der Dinge öffentlich darstellen. Ursprünglich war eine gemeinsame Veranstaltung beider Parteien unter der Moderation des Landratsamtes als zuständige Heimaufsicht geplant, die Vertreter von Carecon wurden von der GSD mittlerweile aber wieder ausgeladen.

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