Vaterstetten:Große Rochade

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Vaterstetten muss bei der Kinderbetreuung viel tun

Ernst, aber nicht hoffnungslos, so schätzt der Cola-Magnat in Billy Wilders Film "One, two, three" die Weltlage ein. Ernst, aber nicht mehr hoffnungslos scheint die Betreuungssituation in Vaterstetten zu sein, die großen Krisen sind offenbar Vergangenheit - zu tun gibt es in dem Bereich allerdings in den kommenden Jahren noch genug, wie nun Elfriede Schenker vom Amt für Jugend, Familie, Schule und Kultur im zuständigen Ausschuss erläuterte.

Im Sommer 2016 gab es in der Gemeinde die große Betreuungskrise. Wegen Personalmangels in mehreren Einrichtungen konnten Gruppen nicht wie geplant eingerichtet werden, Eltern standen unvermittelt ohne Betreuungsplätze da. Angespannt sei die Personalsituation zwar weiterhin, so Schenker, allerdings könnten zumindest derzeit die angebotenen Öffnungszeiten der Einrichtungen meist aufrechterhalten werden. Auch neue Einrichtungen konnten wie geplant eröffnen, im September das Kinderland in der alten Baldhamer Brennerei und im März der Kindergarten Oktonauten, in beiden konnten alle Plätze besetzt werden. Der Vorschulkindergarten in der Brunnenschule kann voraussichtlich im Mai in seine neuen Räume einziehen.

Neue Räume gibt es von Herbst an auch in der Wendelsteinschule, dort wird die Mittagsbetreuung erweitert, damit könnten im kommenden Schuljahr bis zu 150 Kinder betreut werden. Gute und schlechte Nachrichten gibt es aus Parsdorf: Die im vergangenen Herbst aufgelöste Hortgruppe im Kinderhaus St. Nikolaus kann wegen Personalmangels auch im kommenden Schuljahr nicht wieder eingerichtet werden. Derzeit besuchen die 25 Hortkinder darum die Nachmittagsbetreuung, dort konnten kurzfristig Plätze geschaffen werden. Die gute Nachricht ist, dass diese bald mehr Platz bekommen sollen - im ehemaligen Hort des Kinderhauses. Mit dem Betreiber, dem Ordinariat, und der Regierung von Oberbayern habe man sich auf diese Lösung bereits grundsätzlich geeinigt, eine endgültige Vereinbarung steht aber noch aus.

Mit der Diakonie, die wegen Personalmangels ihr Kinderhaus Pusteblume im Max-Loidl-Weg zum Ende des Schuljahres schließen wird, hat man schon eine Vereinbarung. Diese sieht vor, dass die Pusteblume-Kinder Plätze in den Krippen im Luise-Bayerlein-Haus und Weißenfeld sowie im Kindergarten Alfred-Herrmann, im Kinderland Parsdorf und bei den Oktonauten bekommen. Damit das Kinderhaus nicht leer steht, sollen vom kommenden Herbst an zunächst je zwei Krippen- und Kindergartengruppen der Wichtel-Akademie einziehen, bis deren eigenes Haus im Neubaugebiet Nordwest fertig ist. Dieses soll außerdem größer werden, statt fünf, werden sieben Gruppen einziehen.

Dann wird auch der Vorschulkindergarten wieder umziehen und zwar aus der Schule Brunnenstraße in den ehemaligen Pusteblume-Kindergarten. In die dann frei werdenden Räume soll der Schulhort einziehen, wodurch wiederum zwei Klassenzimmer frei würden. Diese werden wohl spätestens von Herbst 2021 an benötigt, weil durch die Umsprengelung dann mehr Kinder die Brunnenschule gehen sollen. Ohne die Kindergarten-Hort-Klassenzimmer-Rochade müsste an die Schule wohl angebaut werden.

© SZ vom 20.04.2018 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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