Vaterstetten:Es werde Licht

Rot ist das neue Schwarz: Nachthimmel verändert sich

Nun gut, so viele Lampen, wie sie im Gaslaternen-Freilichtmuseum in Berlin stehen, werden zwischen Neufarn und Angelbrechting kaum aufgestellt. Etwas heller aber wird es schon werden.

(Foto: Britta Pedersen/dpa)

Fahrradfahrer und Fußgänger, die in der Nacht den Rad- und Fußweg zwischen Neufarn und Angelbrechting nutzen, sollen künftig auch sehen können, wo sie unterwegs sind

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

Der Weg zur Erleuchtung kann bekanntlich mühsam sein - das gleiche gilt aber auch für den Weg ohne Erleuchtung. Einen solchen gibt es zwischen den Dörfern Neufarn und Angelbrechting, nämlich den Rad- und Fußweg entlang der Kreisstraße 2. "Da tappt man echt im Dunkeln", beschrieb Sepp Mittermeier (SPD) nun im Verkehrsausschuss seinen Eindruck. Ähnlich geht es Benedikt Weber (CSU), die beiden Neufarner haben nun im Namen ihrer Fraktionen beantragt, den gut 300 Meter langen Weg zu beleuchten.

Dies sei weniger eine Frage der Bequemlichkeit, sagte Mittermeier, denn der Sicherheit: Mit einer anständigen Beleuchtung könnten sich Radler und Fußgänger nachts gegenseitig sehen und würden auch von herannahende Autos nicht geblendet werden. Mittermeier verwies auch darauf, dass eine derartige Beleuchtung an anderen Fuß- und Radwegen, wie etwa zwischen Vaterstetten, Baldham-Dorf und Baldham längst installiert sei.

Dies sei auch auf der Poinger Straße möglich, beschied Manfred Weber von der Straßenbauabteilung der Gemeinde. Man habe bereits bei den Bayernwerken angefragt, wie eine solche Beleuchtung aussehen müsste. Demnach benötige man sieben LED-Lampen, die samt Installation 37 169 Euro kosten. Allerdings gebe es zwei Einschränkungen. So könne man auf der Brücke über die Autobahn keine Lampen installieren. Auch das rund 200 Meter lange Straßenstück im Norden der Brücke werde wohl zunächst unbeleuchtet bleiben. Denn dort wird die Poinger zur Neufarner Straße und der daneben verlaufende Radweg gehört der Gemeinde Poing.

Für beides lasse sich sicher eine Lösung finden, zeigte sich Mittermeier zuversichtlich. Erstens könnte man die Lampen so anordnen, dass sie nicht auf der Brücke stehen müssten, um diese auszuleuchten, ohne den Autoverkehr darunter zu beeinträchtigen. Was das nördliche Teilstück angeht, "sollte man sich mit den Poingern in Verbindung setzen" und anfragen, ob man die Beleuchtung gemeinsam planen kann. Dies sei auch vorgesehen, sagte Weber, "wenn dem Antrag zugestimmt wird, fragen wir selbstverständlich in Poing nach."

"Als Frau freut es mich immer, wenn alles ausgeleuchtet wird", lobte Ingrid Otto (Grüne) den Antrag. Sie stellte aber auch die Frage, ob man die Lampen nicht mit einem Bewegungsmelder versehen könne, dies wäre weniger störend "für das Ökosystem". Auf jeden Fall werden die Lichter heruntergeregelt, so Weber, vom Einbau der Bewegungsmelder rate er aber ab, "da reichen die 37 000 Euro bei weitem nicht aus." Und schon dieser Betrag sei viel zu hoch, bemängelte Herbert Uhl (FW): "Das ist schon wieder eine freiwillige Leistung", und man habe sich schließlich darauf verständigt, diese nicht zu sehr auszuweiten. Genau übrigens, wie den Energieverbrauch, so Uhl, "und dann stellen wir auf freiem Feld Lampen auf." Was das Sicherheitsargument angehe, das könne er nicht nachvollziehen, schließlich sei der Verkehr an der Stelle gering sowie Radler und Fußgänger vom Autoverkehr getrennt. "Das zeigt nur Ihre Orts-Unkenntnis", entgegnete Mittermeier: "Es ist mir nicht nur einmal passiert, dass ich als Radler von einem Auto geblendet wurde und in dem Moment ein Fußgänger kommt." Sogar Manfred Schmidt (FBU/AfD), sonst ein entschiedener Kritiker freiwilliger Ausgaben, wie er selbst auch noch betonte, sprach sich für die Beleuchtung der Strecke aus, schließlich diene sie der Sicherheit, und da solle man nicht sparen.

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