Vaterstetten:Das letzte Blaulicht

Vaterstetten: Das Provisorium ist am Ende: Am Donnerstag wird die Polizeiwache in Vaterstetten geschlossen.

Das Provisorium ist am Ende: Am Donnerstag wird die Polizeiwache in Vaterstetten geschlossen.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Polizeiwache Vaterstetten schließt zum Donnerstag

Die Polizeiwache am Vaterstettener Rathaus öffnet an diesem Mittwoch zum letzten Mal. Dies teilte die Inspektion in Poing, zu der die Wache in Vaterstetten gehört, am Dienstagnachmittag mit. Damit endet nach 27 Jahren die Präsenz der Polizei in der Großgemeinde.

Dass die Tage der Wache am Rathaus gezählt sind, ist spätestens seit April klar. Denn damals votierte der Gemeinderat ohne Gegenstimmen für eine Schließung des Postens in der Möschenfelder Straße. Die Polizei hatte dies schon länger empfohlen, bereits im Januar hatte der Poinger Inspektionsleiter Helmut Hintereder im Gemeinderat die Probleme der Wache geschildert. Diese, so Hintereder damals, binde zwar Personal, trage aber nicht unbedingt zu mehr Sicherheit in Vaterstetten bei. Denn da die dort stationierten Polizisten die Wache bewachen müssten, könnten sie im Notfall nicht ausrücken. Würde man dagegen die Wache mit der Poinger Inspektion zusammenlegen, ergäben sich Synergieeffekte. Teilweise hat man diese Zusammenlegung auch schon vorgenommen, Anfang 2013 wurde die damalige Polizeistation mit zehn Beamten zu einer Wache mit dann nur noch zwei Polizisten herabgestuft.

Dies habe sich durchaus bewährt, schreibt der frühere Leiter der Vaterstettener Station und jetziger Vizechef der Poinger Inspektion, Manfred Winter, nun in einer Pressemitteilung. Die Reduzierung des Personals in Vaterstetten habe im Bereich der Poinger Inspektion "eine spürbare Verstärkung des Außendienstes" gebracht. Auch die Vaterstettener hätten auf die Veränderung reagiert und "ihre Anzeigen vermehrt bei der Polizeiinspektion in Poing erstattet".

Vaterstettens Bürgermeister Georg Reitsberger (FW) betont, dass seine Gemeinde durch die Schließung der Wache eher Vor- als Nachteile habe. Die Polizeistatistik habe gezeigt, dass sich die Sicherheitslage in der Großgemeinde seit 2013 verbessert habe, so der Bürgermeister. Auch das nun freiwerdende Gebäude neben dem Rathaus könne die Gemeinde gut gebrauchen, etwa als Ausweichquartier für die demnächst neu zu bauende Obdachlosenunterkunft und später vielleicht für die Verwaltung. Nur in einem Punkt sieht der Bürgermeister schwarz: die von einer großen Mehrheit im Gemeinderat angeregte Bewerbung Vaterstettens als neuer Standort für die Poinger Inspektion werde wohl wenig Erfolg haben.

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