Vaterstetten:Baldhamer Kiosk soll bleiben

Lesezeit: 2 min

Die Bahn lehnt einen baldigen Abriss oder den Verkauf der Ruine ab - trotz mittlerweile 600 Personen, die mit einer Petition genau das fordern.

Knapp eine Woche läuft sie jetzt schon, die Internet-Petition für einen Abriss des heruntergekommenen Baldhamer Bahnhofskiosks, und die Resonanz ist beachtlich. Mehr als 600 Unterstützer hat der Online-Aufruf bereits gefunden. Neben Bürgermeister Georg Reitsberger (FW), hat inzwischen auch die zweitgrößte Gemeinderatsfraktion, die SPD, ihre Unterstützung erklärt. Ob dies allerdings auch Auswirkungen hat und die Bahn den seit mehr als fünf Jahren leer stehenden Kiosk bald beseitigt oder der Gemeinde dies durch einen Verkauf des Grundstückes ermöglicht, bleibt fraglich.

Grundsätzlich könne man sich den Verkauf durchaus vorstellen, heißt es aus der Pressestelle des Schienenkonzerns. Man habe dazu bereits Gespräche mit dem Vaterstettener Rathaus geführt. Allerdings, so die Bahn weiter, vermisse man konkrete Planungen der Gemeinde, was auf dem Areal um den stillgelegten Kiosk einmal passieren wird. Wie ein Bahnsprecher betont, sei sein Unternehmen nämlich sehr daran interessiert, dass es in Baldham auch weiterhin Versorgung für Reisende geben wird.

Die Frage, warum dann der Kiosk seit dem Frühling 2009 leer steht, beantwortet man bei der Bahn eher ausweichend. Es habe sich leider weder ein Pächter für den Kiosk noch ein Investor für eine Nachfolgenutzung gefunden, man sei aber weiter auf der Suche. Falls das nicht gelingt, sei letztendlich auch ein Verkauf an die Gemeinde möglich, so der Sprecher. Auf einen Zeitplan, bis wann die Bahn ihre eigene Suche nach einer Nachfolgenutzung für gescheitert erklärt, "möchten wir uns nicht festlegen". Vermutlich werde der Kiosk aber nicht noch weitere fünf Jahre stehen bleiben, meint der Bahnsprecher.

Seit Ostern 2009 steht der Baldhamer Bahnhofskiosk bereits leer. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Denn zumindest in einem Punkt sind sich die Bahn und die Unterstützer der Petition einig: Der alte Kiosk soll abgerissen werden. Man gehe davon aus, dass das Gebäude nicht für weitere Nutzung geeignet sei, heißt es bei der Bahn. Falls es einen neuen Laden an der Station in Baldham geben werde, dann in einem neuen Gebäude. Dieser Neubau ist allerdings gleichzeitig die Voraussetzung für einen Kiosk-Abriss. Denn "ein reiner Abriss ist mit zusätzlichen Kosten verbunden", so der Bahnsprecher, schließlich müsste dafür extra eine Baustelle eingerichtet und danach das Grundstück bis zur Wiederbebauung provisorisch hergerichtet werden.

Der Organisator der Petition, Peter Meisel aus Baldham, gibt sich dennoch zuversichtlich. "Offenbar hat die Online-Petition Eindruck bei den Verantwortlichen der Deutschen Bahn hinterlassen", findet er, so gebe es endlich konkretere Informationen seitens des Schienenkonzerns. Dessen zuständige Pressestelle habe ihre Bereitschaft erklärt, die Petition entgegenzunehmen. "Das ist ein guter Anfang", so Meisel, nun sei es wichtig, "dass der öffentliche Druck weiter erhöht wird". Meisel hofft daher, dass sich in den verbleibenden 42 Tagen noch möglichst viele Unterstützer auf seiner Seite eintragen.

Unter https://www.openpetition.de/petition/online/weg-mit-der-kioskruine-am-baldhamer-bahnhof läuft die Online-Petition noch bis zum 16. Oktober.

© SZ vom 05.09.2014 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: