Vaterstetten:Aber bitte mit Sonne

Vaterstetten Grundschule Mittelschule Schule Neubau Entwurf

Wenn der aktuelle Plan aufgeht, soll die Gemeinde bis zum Jahr 2019 eine vierzügige Grund- und eine einzügige Mittelschule bekommen.

(Foto: Privat)

Der Gemeinderat in Vaterstetten spricht sich deutlich für mehr Solarenergie an der neuen Grund- und Mittelschule aus. Doch Zusatzkosten dürfen die Maßnahmen nicht mit sich bringen

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

Ein helles Oberstübchen wünscht man jedem Schüler; Vaterstettens Gemeinderäte wünschen sich ein solches allerdings auch noch für die neue Schule. Denn dort soll nach Möglichkeit eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach entstehen - aber nur wenn es die Baukosten nicht erhöht. Im Gemeinderat wurde nun beschlossen, dass beim Bau der Grund- und Mittelschule Voraussetzungen für ein Solarkraftwerk auf dem Dach geschaffen werden sollen - wer die Anlage dann baut, ist allerdings noch offen. Außerdem hat man in der Gemeinderatssitzung den Zeitplan für den Schulbau vorgestellt: Wenn alles glatt läuft, soll der Unterricht von Herbst 2019 an bereits in den neuen Räumen stattfinden.

Schon in einem Jahr soll auf dem Grundstück, auf dem jetzt noch die Baldham Boars ihr Baseballfeld haben, Baubetrieb herrschen. Wie Architekt Franz Balda und Projektsteuerer Robert Langmaier im Gemeinderat erklärten, sollen bereits Mitte dieses Jahres die ersten Ausschreibungen für den Rohbau beginnen. Die ersten Auftragsvergaben wären dann im Januar 2017. Bis zum Herbst des kommenden Jahres soll der Rohbau fertiggestellt werden. Anschließend beginnt der Innenausbau; dieser wird laut Plan wohl bis Mitte 2019 dauern. Auch der Rohbau für Schwimmbad und Turnhalle soll bereits im Jahr 2017 beginnen. Dieser wird nach Schätzung der Planer aber erst Anfang bis Mitte 2018 so weit fertig, dass man mit dem Innenausbau beginnen kann. Der Wunsch ist jedoch, dass die Arbeiten im Inneren etwa gleichzeitig mit dem Ausbau der Schule beginnen, sodass die Übergabe an die Gemeinde spätestens in den Sommerferien 2019 stattfinden kann.

Bekommen wird die Gemeinde dann eine vierzügige Grund- und eine einzügige Mittelschule samt Dreifachturnhalle und Schwimmbad. Laut Gemeinderatsbeschluss vom vergangenen Jahr will Vaterstetten dafür aber nicht mehr als 39,2 Millionen Euro ausgeben. Diese Deckelung hatte das Gremium eingezogen, nachdem eine erste Kalkulation von etwa 34 Millionen Euro, die nächste aber bereits von mehr als 45 Millionen ausgegangen war. Der Projektsteuerer zeigte sich vorsichtig optimistisch, den Kostenrahmen einhalten zu können. Zumindest seien "Potenziale" dafür vorhanden.

Gleiches gilt für eine spätere Vergrößerung der Schule, wie Balda auf Nachfrage von SPD-Gemeinderätin Cordula Koch erklärte. Jedes der drei "Häuser", also die Abschnitte aus denen das Gebäude besteht, könne bei Bedarf aufgestockt werden - allerdings mit einer gewissen Vorlaufzeit: Etwa 18 Monate würden die Planungen, Ausschreibungen und Genehmigungen dafür dauern. Einen ähnlichen Zeitraum würde der Ausbau selbst in Anspruch nehmen. Mehr als ein zusätzliches Stockwerk sei allerdings nicht möglich, beschied Balda dem Dritten Bürgermeister Günter Lenz (SPD), der wissen wollte, wie hoch man bauen könne. Insgesamt könnte durch spätere Aufstockung Platz für einen weiteren Grundschulzug, also für insgesamt vier zusätzliche Klassen, entstehen.

Auf jeden Fall soll an der Schule ein Solarkraftwerk entstehen, forderte Sepp Mittermeier (SPD). Entweder als Fotovoltaik-Anlage oder in Form von Solar-Thermie, also der direkten Nutzung der Sonnenwärme. Dies biete sich für die Schwimmhalle an, die ganzjährig Warmwasser brauche. "Wir reden immer von der Energiewende, aber hier bietet sich eine solche Nutzung an." Selber bauen solle die Gemeinde die Anlage nicht - dies würde das Budget sprengen. Aber man solle "alle nötigen Voraussetzungen dafür schaffen", also etwa Leitungen oder Kabelschächte einbauen.

Möglich wäre dies schon, so Ralf Schloemilch vom Bauamt. Eine Garantie, dass das ohne große Zusatzkosten zu machen ist, wollte er aber nicht geben: "Wenn dafür das Tragwerk verstärkt werden muss, wird das schon teuer." Man werde aber auf jeden Fall prüfen, was technisch möglich ist. Ohnehin sei eine zu große Anlage gar nicht sinnvoll, denn nur bis zu einer Leistung von unter 100 Kilowatt-Peak kann die Schule den Strom selber nutzen. Alles andere muss zu Marktpreisen ins Netz eingespeist werden, wie Klimaschutzmanager Tobias Aschwer erläuterte.

Falls die Prüfung ergibt, dass sich eine Solaranlage, in welcher Form auch immer, ohne Umplanung der Statik realisieren lässt, stünde in der Gemeinde bereits ein erfahrener Partner dafür bereit. Die Genossenschaft 3E hat bereits vor vier Jahren ein ähnliches Projekt auf dem Dach des Krippenhauses am Eulenweg realisiert.

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