Unfall in Kirchseeon:Sturz in acht Meter Tiefe

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Zwei Mitarbeiter eines Bucher Kieswerks erleiden bei Betriebsunglück schwere Verletzungen

Barbara Mooser

Bei einem Sturz in ein acht Meter tiefes Silo sind am Mittwochmorgen zwei Mitarbeiter eines Bucher Kieswerks schwer verletzt worden. Der 47-jährige Betriebsleiter des Werks schwebt in Lebensgefahr. Wie es zu dem Unfall gekommen ist, konnte laut Polizeiangaben am Mittwoch noch nicht abschließend geklärt werden. Der aus Tuntenhausen stammende Betriebsleiter und sein 30-Jähriger Kollege aus Ebersberg hatten an dem Metallsilo aber offenbar Wartungsarbeiten vornehmen wollen und dafür Holzplanken über die obere Öffnung gelegt. Dieses provisorische Gerüst gab unter ihnen nach. Die Rettung der beiden Verletzten gestaltete sich äußerst schwierig, wie Kreisbrandrat Gerhard Bullinger erläutert. 45 Helfer der Feuerwehren aus Buch, Eglharting, Kirchseeon-Markt, Zorneding und Vaterstetten waren an der Aktion beteiligt. Weil es sonst keinen Weg gab, an die verletzten Männer heranzukommen, seilten sich zwei der Feuerwehrleute in das Silo ab. Die ausgebildeten Rettungssanitäter übernahmen auch die Erstversorgung der Verletzten. Auch ein Notarzt ließ sich in das Silo hinab, um sich um die Männer zu kümmern. Während der Jüngere der beiden anschließend über die Leiter gerettet werden konnte, war das bei dem Älteren, der auch schwere Kopfverletzungen erlitten hatte, nicht möglich. Er wurde mit einer sogenannten "Schleifkorbtrage", einem wannenartigen Bergungsgerät an einer Winde, aus dem Silo geborgen. Beide Männer wurden mit Rettungshubschraubern in Münchner Kliniken geflogen. Offen blieb am Mittwoch die Frage, wie es zu dem Absturz der beiden Kollegen gekommen ist. Nach Angaben der Polizei sollen Spezialisten der Gewerbeaufsicht und der Berufsgenossenschaft bei der Klärung der Unfallursache helfen. Die beiden Männer sind aber offenbar von einem Holzgerüst abgestürzt, das sie sich für Wartungsarbeiten auf dem Rand des Silos gebaut hatten. Ob hier nun ein Balken gekippt oder gebrochen sei oder ob einer der Beteiligten fahrlässig gehandelt habe, werde sich aber erst bei den weiteren Ermittlungen herausstellen, so ein Sprecher der Ebersberger Polizeiinspektion.

© SZ vom 19.01.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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