Umbau:Sanierung des Grafinger Gymnasiums beginnt in den Sommerferien

Gymnasium Grafing Ansichten

Der Altbau des Grafinger Gymnasiums aus den späten 1960ern soll kommendes Jahr saniert werden.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Probleme mit der Heizung, undichte Fenster, überholte Hauselektrik - damit soll es im ältesten Gymnasium des Ebersberger Landkreises bald vorbei sein.

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Das Grafinger Gymnasium ist nicht nur das älteste im Landkreis Ebersberg - es sieht an vielen Stellen auch so aus. Besonders dem Altbau merkt man seine Entstehungszeit - die späten 1960er Jahre - deutlich an. Darum hatte der Kreistag bereits im vergangenen Jahr eine Sanierung beschlossen. Nun stellte Architekt Klaus Beslmüller im zuständigen Ausschuss konkrete Pläne dazu vor.

Dass es bei dem rund acht Millionen Euro teuren Umbau nicht um Ästhetik geht, davon hatten sich die Kreisräte bereits vor zwei Jahren bei einem Rundgang durch die Schule überzeugt. Die Fachräume für den Chemie- und Physikunterricht sind wegen Mängeln bei der Lüftung oder der Notrufsysteme schon seit längerem nur sehr eingeschränkt nutzbar, Versuche finden darum aus Sicherheitsgründen kaum mehr statt.

Hinzu kommen Probleme mit der Heizung, die in Kombination mit den oftmals undichten Fenstern die Klassenzimmer im Winter zu einem ungemütlichen Ort machen. Auch die Wasserrohre und die Hauselektrik sind in einem Zustand, der sich nach Expertenmeinung nur durch einen kompletten Austausch beheben lässt.

Dementsprechend umfangreich stellt sich auch der Maßnahmenkatalog dar, den Beslmüller nun im Ausschuss präsentierte. Fenster und Fassaden werden neu gemacht, genau wie der Sonnenschutz an der Ost-, Süd- und Westseite. Auch neue Eingangstüren müssen her, den alten sehe man die rund 6000 Mal, die sie täglich geöffnet und geschlossen werden, schon sehr an. Die Fachräume inklusive Chemikalienlager und Vorbereitungsräume müssten komplett neu ausgebaut werden.

Genau wie die Büros im Obergeschoss seien diese "im Ausbauzustand von 1967", so Beslmüller. Dies trifft auch auf die "Grundleitungen" für Heizung, Kanal und Entwässerung zu, genau wie auf die Elektroversorgung. Diese sei in den vergangenen Jahren zwar immer wieder "angestückelt worden", nun aber sei das Ende der Ausbaufähigkeit erreicht. Dazu wird bei der Sanierung eine Elektrozentrale eingerichtet, damit kann auch die Brandmeldeanlage auf den neuesten Stand gebracht werden.

Das Dach muss ebenfalls erneuert werden

Bettina Zetzl (CSU) wollte wissen, ob dabei auch gleich die EDV-Versorgung der Schule aufgerüstet wird, ob etwa eine Internetverbindung in die Klassenzimmer gelegt wird. Zumindest die Voraussetzungen dafür würden bei der Renovierung geschaffen, so Herbert Jungwirth von der Liegenschaftsverwaltung. Die Klassenzimmer würden nach gewissen Standards hergerichtet, so dass man bei Bedarf etwa interaktive Whiteboards anschließen könne.

Auch die Installation einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach soll möglich sein - dieses muss wegen Problemen bei der Entwässerung ebenfalls erneuert werden. Im Zuge dieses Ausbaus sollten gleich die Anschlüsse und die statischen Voraussetzungen für die Solaranlage geschaffen werden, so Beslmüller. Da solle man diese gleich mit errichten, schlug Landrat Robert Niedergesäß (CSU) vor, "auf eine Schule gehört doch eine Fotovoltaikanlage". Dem schlossen sich die Ausschussmitglieder ohne Gegenstimmen an, die Verwaltung soll nun prüfen, ob und zu welchem Preis dies möglich ist.

Eine Generalüberholung gibt es auch für die wegen ihrer Form und der dort verlegten Fliesen als "Badewanne" bekannte Schulaula im Erdgeschoss. Fliesen wird es dort auch in Zukunft geben, allerdings soll der Aufenthalt etwas komfortabler werden. Die Sitzstufen werden verbreitert, insgesamt entstehen so 160 Plätze. Außerdem gibt es künftig eine Fußbodenheizung. Diese sei kein Luxus, erklärte Beslmüller auf Nachfrage von Renate Will (FDP), sondern für die Nutzbarkeit der Aula notwendig. Denn aktuell gebe es in dem Raum nur zwei kleine Heizkörper, "im Winter sind Abendveranstaltung da schwierig."

Der Umbau der Aula soll rund 400 000 Euro kosten, 100 000 davon sollen aus Fördermitteln stammen. Für den übrigen Umbau des Altbaus sind 7,8 Millionen Euro in den Haushalt eingeplant, 1,57 Millionen soll der Landkreis aus den Fördertöpfen zurückbekommen. Der Zeitplan sieht aktuell so aus, dass mit Beginn der Sommerferien Ende Juli die Baumaßnahmen beginnen, die Vorbereitungen bereits Anfang Juli. Die Pausenhalle soll als erstes fertig sein, wohl Ende Oktober könnte die Schule sie wieder nutzen. Der übrige Umbau des Gymnasiums wird Schüler und Lehrer dagegen noch länger begleiten, Beslmüller rechnet mit einer Fertigstellung gegen Ende des Jahres 2019.

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