SZ-Geschenkaktion:Weihnachtszauber im Wald

Als hätte das Christkind seiner Finger im Lostopf gehabt: Bei der vorgezogenen Bescherung der "Ebersberger SZ" auf dem Skulpturenpfad im Ebersberger Forst passen Präsent und Beschenkter in vielen Fällen hervorragend zusammen.

Von Anja Blum

Dass es überhaupt keinen Schnee braucht, um weihnachtliche Gefühle aufkommen zu lassen, das hat die Geschenkaktion der Ebersberger SZ auf dem Skulpturenpfad im Ebersberger Forst am Sonntag bewiesen: Vorfreude, Überraschung, Dankbarkeit und sogar Geselligkeit stellten sich hier ein, obwohl das Grün des Waldes im goldenen Licht der Sonne glänzte.

Dementsprechend rege bevölkert waren die Wege sowie der Christkindlmarkt am Forsthaus Hubertus - und die Präsente relativ rasch im Losverfahren verteilt. An Kinder und Senioren, Paare, Familien und Alleinstehende. Dabei kamen Leser, die gezielt an der Aktion teilnahmen, ebenso zum Zug wie Spaziergänger, die ihr Päckchen völlig unverhofft in Händen hielten.

Um die Ebersberger mit einer vorgezogenen Bescherung zu erfreuen, funktionierte die SZ eine Skulptur des Moosacher Künstlers Hubert Maier zu einer Art Adventskalender um: Der wuchtige Granitstein, dem sein Schöpfer den Namen "Honung" verliehen hat, ist übersät mit mehr als 30 wabenförmigen Öffnungen, in denen am Sonntag 24 kleine Geschenke auf neue Besitzer warteten.

Die Redaktion hatte selbst Gebasteltes und Gebackenes beigesteuert, die Künstler kleine Werke gespendet, das Forstamt einen Gutschein für Wildbret und einen Christbaum. Die Inspiration zu der Aktion stammte von den Nutzern des Skulpturenwegs selbst: Immer wieder legen sie Fundstücke wie Tannenzapfen, Moos, Holzgebilde oder Steine dort hinein, so dass die Skulptur eigentlich das ganze Jahr über einem naturnahen Adventskalender gleicht.

Am Sonntag jedoch sah der Granitfelsen tatsächlich aus, als hätten ihn die Engel geschmückt: Aus den Waben glitzerte und funkelte es heraus, überall bunte Bänder, Sterne und anderer Weihnachtsschmuck. Außerdem hätte man fast meinen können, das Christkind habe da doch tatsächlich seine Finger im Spiel, oder zumindest im Losbeutel gehabt, so gut passten Präsent und Beschenkter in vielen Fällen zusammen.

Der vierjährige Dominik zum Beispiel hatte zuvor schon einen Stein mit wabenförmigen Löchern in der Hand Maiers bewundert, ein kleines Pendant zu seiner großen Skulptur, das der Bildhauer für die Aktion mitgebracht hatte. Und prompt zog Dominik die richtige Nummer aus dem Lostopf - da war die Freude aber groß!

Genauso wie bei seiner älteren Schwester, die an den Gutschein für einen Christbaum geriet. "Wir haben zwar schon einen, aber sie hat sich schon immer einen zweiten für die Terrasse gewünscht", erklärte die Mutter die Jubelrufe ihrer Tochter. Nicht ganz so euphorisch, aber ebenfalls beglückt reagierte eine ältere Dame, als sie ein Jugendbuch aus der SZ-Kollektion auspackte. "Das passt super, ich habe nämlich eine 14-jährige Enkelin", sagte sie.

Aber auch die übrigen Geschenke breiteten viel Freude: zwei Zeichnungen, eine des Künstlers Franz Wörle, Initiator des Skulpturenpfads, und eine seiner Kollegin Ingrid Wieser-Kil, ein massiver Stern aus Holz aus den Händen des Bildhauers Johannes Gottwald, ein Skulpturensegment des Zeichners und Bildhauers Christian Heß, Plätzchen sowie allerhand selbst gebastelter Weihnachtsschmuck, Filzengel zum Beispiel, Perlensterne oder Anhänger aus Wachs.

Für manche aber schien das Geschehen als solches das schönste Geschenk zu sein: Drei ältere Damen umarmten sich innig und sprachen dann lange miteinander. "Wir sind alle Freundinnen, haben uns aber ewig nicht mehr gesehen", erklärten sie. "Was für ein Zufall!" Oder doch der Zauber von Weihnachten?

"Einen Hauptgewinn gibt es nicht - hier sind alle Gewinner", erklärte Kulturredakteurin Rita Baedeker in ihrer Funktion als charmante Losfee einem verdutzten Spaziergänger. Überhaupt warf die vorgezogene Bescherung im Forst bei den Nichteingeweihten allerlei Fragen auf: "Ja, is denn heit scho' Weihnachten?", fragte jemand in bester Franz-Beckenbauer-Manier. Und dass die Lose nichts kosteten, konnten viele auch kaum glauben. So mancher bot deshalb an, etwas zu spenden - woraufhin Baedeker jeweils auf den Adventskalender der Süddeutschen Zeitung verwies, der sich immer über Zuwendungen freue.

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