SZ-Adventskalender:Wärmer, leichter, leckerer

SZ-Adventskalender: Evelyn Ney (links) und Christine Gediga von der Nachbarschaftshilfe Vaterstetten freuen sich über die neuen blauen Essensboxen.

Evelyn Ney (links) und Christine Gediga von der Nachbarschaftshilfe Vaterstetten freuen sich über die neuen blauen Essensboxen.

(Foto: Christian Endt)

Für das Projekt Essen auf Rädern hat die Nachbarschaftshilfe Vaterstetten neue Thermobehälter angeschafft. Ein Vorteil für Fahrer und Kunden

Von Jessica Morof

Mit Schwung schiebt Evelyn Ney den ratternden Rollwagen über die Einfahrt. An dem roten Kombi der Nachbarschaftshilfe Vaterstetten hält sie an und beginnt, die vielen blauen Wärmeboxen vom Wagen in den geöffneten Kofferraum zu heben. Immer wieder muss sie sich dafür herunterbücken. "Wir sind ja alles eher ältere Fahrer und haben Rücken", sagt die Fahrerin von Essen auf Rädern und lacht. Deshalb ist sie froh, dass die Nachbarschaftshilfe jetzt neue, leichtere Wärmebehälter für alle Touren angeschafft hat. "Die neuen sind voll leichter als die alten leer", sagt Ney. Bezahlt haben diese rückenschonenden Boxen die Leser der Süddeutschen Zeitung durch eine Spende des SZ-Adventskalenders.

"Unsere Fahrer sind alle sehr, sehr motiviert", lobt Tina Schäfer, Ressortleiterin Nachbarschaftsdienste bei der Nachbarschaftshilfe. "Mit den neuen Behältern wollen wir ihnen etwas Gutes tun." Dass das gelingt, bestätigt Fahrerin Ney. Denn die neuen Boxen sind aus einem festen, aber sehr leichten Schaumstoff, während die älteren grauen Modelle aus Hartplastik gefertigt sind. Obwohl beide Behälter etwa gleich groß sind, wiege die neue Variante um einiges weniger, bestätigt Ney. Das mache einen erheblichen Unterschied bei 25 bis 30 Essen pro Tour, die ins Auto ein- und ausgeladen sowie oft über Treppen in die Wohnungen der Kunden transportiert werden müssen.

Von den Vorteilen ist Schäfer schon seit längerem überzeugt. Deshalb hat sie vor etwa zwei Jahren begonnen, auf die blauen Boxen umzustellen. Das ging allerdings eher schleppend voran: Nur wenn alte graue Boxen entsorgt werden mussten, wurden neue blaue angeschafft. Denn ein Wärmebehälter kostet etwa 50 Euro; das dazu passende Geschirr mit Teller, Suppentasse, Dessertschale und Deckel zusätzlich noch einmal etwa 60 Euro. Um die 200 benötigten Thermobehälter anzuschaffen, fehlten deswegen bisher einfach die Mittel.

Bis sich Christine Gediga, verantwortlich für das Spendenwesen der Nachbarschaftshilfe, um eine Spende des SZ-Adventskalenders beworben hat. Das Motto: "Warmes Essen - länger, leichter, leckerer". Sie hatte Erfolg mit ihrem Anliegen. Denn die 11 635 Euro übernimmt nun die Spendenaktion, sodass auf einen Schlag alle fünf Essen auf Rädern-Touren ausgestattet werden können. "Mit dieser tollen Spende können wir unseren Mitarbeitern und unseren Kunden etwas Gutes tun", sagt Gediga.

Etwa 130 Essen bringen die Fahrer von Essen auf Rädern täglich auf die Tische der Kunden in Vaterstetten, Zorneding und Grasbrunn. Jeder Thermobehälter beinhaltet eine Suppe, ein Hauptgericht und ein Dessert; inklusive der Anlieferung zahlen die Kunden 8,30 Euro. Ohne die Spende, sagt Gediga, hätte der Verein entweder noch länger mit der Anschaffung warten oder den Portionspreis anheben müssen. "Und das wollten wir auf keinen Fall." Auch für eine der anderen Spendenaktionen, die sie sonst kenne, sei die Investition nicht infrage gekommen. "Zu kleinteilig" sei die Anschaffung der Behälter für viele große und weit bekannte Hilfsorganisationen.

So kommen nun die Kunden der Nachbarschaftshilfe zum gewohnten Preis in den vollen Genuss der Neuanschaffungen. Denn die Thermobehälter sollen nicht nur leichter sein, sondern zudem länger warm halten. Die Rückmeldungen sind laut Schäfer und Ney bisher vor allem positiv. Natürlich sei es für die Kunden eine Umstellung, räumt Ney ein. Gerade die älteren bräuchten zu Beginn eine Einweisung in die Handhabung der neuen Boxen. "Aber eigentlich ist es noch einfacher." Die alten Modelle würden mit einem Schieber verschlossen, der häufig hake und nur schwer zu lösen sei. Sogar Ney selbst habe da manchmal Probleme.

"Bei den neuen ist der Deckel einfach nur drauf gesteckt", sagt sie, fasst den blauen Schaumstoff an einer kleinen Einbuchtung mit Daumen und Zeigefinger und hebt ihn hoch. Darunter erscheinen die runden Plastikbehälter mit dem Mittagessen - direkt aus der Küche und noch so heiß, dass die Finger die Wärme schon beim Anheben des Deckels spüren können. Schnell drückt Ney das Oberteil des Thermobehälters wieder über die gefüllten Dosen. "Nicht, dass es jetzt doch noch kalt wird", sagt sie, grinst und springt auf den Fahrersitz; bereit für die nächste Tour.

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