Stadtführungen:Die Heimat kennenlernen

Grafing Heimatmuseum BIER / BRAUEREI Ausstellung

Auch zur Geschichte der Grafinger Brauereien kann man sich bei einer Führung informieren.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Grafing wirbt neuerdings mit Flyern

Von Carolin Schneider, Grafing

Paris, London, New York. Menschen verreisen gerne und lassen sich in fremden Landen die Städte zeigen und spannende Geschichten erzählen. Zurück zu Hause leben sie tagein, tagaus in ihrer Heimatstadt, oftmals ohne deren Historie genauer zu kennen. Thomas Warg hat sich entschieden, dem entgegenzuwirken. In Ebersberg entwickelte er vor zwei Jahren ein Stadtführungskonzept, seit einem Jahr werden auch Begehnungen in Grafing angeboten. "Die ersten Monate waren sehr erfolgreich", sagt Stadtarchivar Bernhard Schäfer. Insgesamt 60 Gruppen lernten Grafing so kennen. "Da dachten wir, dass sich eine Fortführung lohnt."

Deshalb soll es auch im kommenden Jahr Stadtführungen in Grafing geben. Bisher wurden diese zwar auf der Homepage der Stadt erwähnt, hauptsächlich aber über persönliche Empfehlungen weitergetragen. "Das hat super geklappt", so Warg. Dennoch hat man sich nun entschieden, mit Flyern gezielter für die Führungen zu werben. "Auf dem Prospekt finden Interessierte das Grundangebot", erklärt Schäfer. Dieses besteht derzeit aus sieben Führungen, die genauer beschrieben werden. "Gleichzeitig gibt es die Möglichkeit, dass wir ein Einlageblatt mit Aktuellem und Sonderaktionen hinzufügen und der Flyer so immer auf dem neuesten Stand ist", so der Stadtarchivar weiter. Denn sich auf der jetzigen Situation ausruhen wolle man nicht. "Wir sind immer dabei, neue Führungen zu entwickeln", erzählt Warg. So mache man sich zurzeit etwa darüber Gedanken, ab dem Frühjahr eine Stadtführung mit dem Fahrrad anzubieten. "Viele Punkte, die man zeigen möchte, liegen so weit auseinander, dass es bei Führungen zu Fuß unmöglich ist, alles zu sehen." Mit dem Fahrrad gebe es das Problem weniger, kommt man doch schneller von A nach B.

Ziel des Flyers sei es, die Stadtführungen auch über die Grenzen des Grafinger Raumes bekannt zu machen. Denn bisher sind viele der Gruppen, die mehr über ihre Heimat erfahren wollen, aus der Umgebung. Das sei jedoch auch nach wie vor die Hauptzielgruppe, so Warg. Schließlich schaffe es bessere Identifikation mit der Heimatstadt, wenn man sich gut auskenne. Die Wirkung nach innen, für die eigenen Bürger, ist auch für Bürgermeisterin Angelika Obermayr ein wichtiger Punkt bei den Stadtführungen. "Wir bieten bereits Busrundfahrten für Neubürger an, um ihnen ein Heimatgefühl zu geben", sagt sie.

Neben offenen Führungen zur Geschichte des Brauwesens, der Entwicklung Grafings vom Landgut zur Stadt und über die starken Frauen der Gemeinde gibt es auch individuelle Führungen. Diese erzählen etwa von den Kirchen der Stadt, über Katastrophen und Unglücksfälle in der Umgebung oder vom alten Handwerk in Grafing. 17 Stadtführer engagieren sich derzeit in Grafing. Diese sprechen verschiedene Muttersprachen, deshalb können die Führungen in Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch und neuerdings sogar in Russisch angeboten werden. Vor allem Chinesisch fehle jetzt noch. "Die eine Führung, die auf Chinesisch angefragt wurde, haben wir mit einem Dolmetscher gemacht", so Warg.

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