Sportzentrum:Bewegliche Bewerberin

Brigitte Littke, CSU-Bürgermeisterkandidatin in Vaterstetten, veranstaltete einen Sport-Aktiv-Tag und beweist ihre Ausdauer auch außerhalb des politischen Geschäftes

Von Louisa Theresa Braun

Sportzentrum: Zu Beginn ein paar Lockerungsübungen: Mit "Brasils" massieren sich Brigitte Littke (Zweite von links), Klaus Ruschert (Dritter von links) und andere Teilnehmer gegenseitig den Rücken. Foto: Peter Hinz-Rosin

Zu Beginn ein paar Lockerungsübungen: Mit "Brasils" massieren sich Brigitte Littke (Zweite von links), Klaus Ruschert (Dritter von links) und andere Teilnehmer gegenseitig den Rücken. Foto: Peter Hinz-Rosin

(Foto: Photographie Peter Hinz-Rosin)

"Macht das mal bewusst und mit Körperspannung!", fordert Klaus Ruschert die Frauen und Männer auf, die sich im Halbkreis um ihn versammelt haben und auf einem Bein balancieren. Bei dem ehemaligen Spitzentriathleten und Laufsportexperten sieht das ganz einfach aus, doch einige der Umstehenden halten nur mit Mühe das Gleichgewicht. Eine Frau mit langen blonden Haaren, dezentem Make-up, neongrünem Funktionsshirt und geübtem Lächeln im Gesicht hat mit dem Training gar nicht so viele Probleme. Wer Brigitte Littke am vergangenen Samstag im Sportzentrum in Vaterstetten begegnete, hätte wohl kaum vermutet, sie in ihrer Funktion als Bürgermeisterkandidatin der CSU anzutreffen. Die sportliche Politikerin, die leidenschaftlich gerne joggt und zwei Mal im Jahr einen Halbmarathon läuft, macht einen Wahlkampf der etwas anderen Art. "Ich möchte mit den Menschen in meinem Ort ins Gespräch kommen, auch mal zu Themen, die sonst untergeordnet sind", sagt sie.

Da Bewegung und Ernährung für die Gesundheit und den menschlichen Körper bekanntlich nicht unwichtig sind und obendrein dem Ausgleich, Stressabbau und Halten des Wunschgewichts dienen, walkte, hüpfte und ertüchtigte sich die bodenständige Gemeindebauamtsleiterin an dem sogenannten Sport-Aktiv-Tag, der sich speziell an Einsteiger und Laufamateure richtete, zusammen mit potenziellen Wählern. Viele waren nicht gekommen - "das Stadion brummt", kommentierte Klaus Ruschert die spärlich besetzten Ränge - aber der Tag sei ohnehin nicht als Großveranstaltung geplant gewesen.

"Ich finde es super, mal was Aktives zu machen", sagte Helga Höbeler, eine der beiden von Beginn an anwesenden Teilnehmer. Seit kurzem läuft sie wieder, von dem Tag erhoffte sie sich technische Tipps und auch an dem angebotenen Walking-Programm beteiligte sie sich begeistert. Außerdem bekam sie die Möglichkeit, ein Paar Turnschuhe mit Dämpfung auszuprobieren, die Klaus Ruschert aus seinem Sportgeschäft in München mitgebracht hatte.

Zum Praxisblock "Alltagsfitness und Kräftigung" fanden sich schon mehr Aktive. Ruscherts Mitarbeiter Stefan Möstl leitete Übungen an, die ganz im Zeichen kleiner grüner Gymnastikbälle standen, Brasil genannt, die wahlweise zur auflockernden Rückenmassage genutzt oder zwecks Muskelkräftigung wild geschüttelt werden konnten. "Das muss ganz laut Rasseln - das ist wie bei der Gemeindekasse", erklärte Möschl. Weitere Anspielungen auf die Politik gab es nur in Form von Sonnencremestiften mit Wahlkampflogo, deren Etikett "eine sonnige Zukunft" wünscht und in der Geschmacksrichtung Joghurt-Heidelbeere, der Brigitte Littke-Eiscreme-Sorte, die neben Obst zur Erfrischung gereicht wurde. Natürlich wurde auch über gesunde und ausgeglichene, "sportgerechte" Ernährung informiert. Da "Essen ein Stück Lebensqualität" ist, wie Ulrike Möschl, ebenfalls Coach in Ruscherts Team, findet, sei etwas Süßes ab und zu also absolut erlaubt.

Neben Walking- und Laufeinstiegstraining wurde den Teilnehmern auch eine Einführung in das Nordic Walking angeboten, eine Sportart, die es durchaus in sich hat. "Wenn man das g'scheit betreiben will, ist das eine technisch anspruchsvolle Sache", belehrte Stefan Möschl all diejenigen, die irrtümlich geglaubt haben, es handele sich dabei einfach um Gehen mit Stöcken. Zum Thema Ausdauersport im Lebensalltag sind die Männer und Frauen nun also top informiert. Ob es Brigitte Littke auch etwas für den Wahlkampf gebracht hat? Helga Höberle fühlt sich jedenfalls nicht nur sportlich, sondern auch politisch mit der CSU-Kandidatin verbunden.

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