SPD Markt Schwaben:Parteivorsitzender tritt an

Da sind es schon zwei: Nach der CSU haben auch die Genossen einen Bürgermeisterkandidaten nominiert.

Karin Kampwerth

Markt Schwaben - Nachdem der CSU-Ortsverband am Donnerstag die Kandidatur seiner Vorsitzenden Magdalena Föstl bekannt gegeben hat, geht nun auch Markt Schwabens SPD mit einem eigenen Kandidaten ins Rennen um die Macht im Rathaus.

Georg Hohmann  SPD Kreistagskandidat

Georg Hohmann will Bürgermeister von Markt Schwaben werden.

(Foto: Christian Endt)

In einer Pressemitteilung erklärte der SPD-Ortsvereinsvorsitzender Georg Hohmann am Freitagvormittag seine Bewerbung um das Bürgermeisteramt. Die Entscheidung sei einstimmig am Donnerstagabend während einer Sondersitzung gemeinsam mit der Gemeinderatsfraktion und dem erweiterten Vorstand gefallen.

Die Kandidatur Hohmanns ist so überraschend wie der Rücktritt seines Parteifreundes Bernhard Winter. Ursprünglich hatte Hohmann, der als freiberuflicher Projektmanager arbeitet eine Kandidatur ausgeschlossen. "Dazu bin ich am Ort zu wenig bekannt", hatte Hohmann kurz nach Bekanntwerden von Winters Ausscheiden gesagt.

Nach reiflicher Überlegung habe er seine Meinung jedoch geändert. Auch wenn sein Name am Ort nicht so geläufig sei wie der seiner CSU-Konkurrentin, die als stellvertretende Landrätin und Kreisbäuerin große Popularität genießt, müsse das kein Nachteil sein. "Markt Schwaben mit seine inzwischen mehr fast 12500 Einwohnern ist eine Zuzugsgemeinde", sagt Hohmann.

Zu den echten "Schwoberern" gehörten gerade einmal gut 4000 Bürger, für die anderen 8500 Markt Schwabener spiele die Verwurzelung bei der Wahl des Bürgermeisters vermutlich nur eine untergeordnete Rolle. "Für die ist es vielleicht wichtiger, dass sich ein Kandidat an der Haustür vorstellt", sagt Hohmann. Dabei könne er erklären, wofür er stehe und was er anpacken wolle.

Wichtig ist Hohmann dabei vor allem eines: "Parteipolitik hat im Rathaus nichts verloren." Das hatte der 59-Jährige, der im hessischen Bebra aufgewachsen und vor zehn Jahren von München nach Markt Schwaben gezogen ist, bereits mit der von ihm initiierten Suche nach einem von allen Parteien und Gruppierungen getragenen Einheitskandidaten unter Beweis gestellt.

Das Unternehmen war Anfang der Woche an den unterschiedlichen Anforderungen der politischen Kräfte an einen neuen Rathauschef gescheitert. Außerdem hatte sich massive Kritik in der Bevölkerung gegen einen Einheitskandidaten geregt. Sogar Hohmann selbst räumte am Ende ein, dass ein Einheitskandidat wenig mit echter Demokratie zu tun hat.

Zufrieden mit der konsequenten Einscheidung Hohmanns wird nicht nur der Markt Schwabener Ortsverein sein. Auch der SPD-Kreisvorsitzende Ewald Schurer hatte zur Aufstellung eines eigenen Kandidaten angeraten. Hohmann kann sich sicher sein, dass er für seinen Wahlkampf deshalb die entsprechende Unterstützung erhält. "Das Markt Schwabener Rathaus ist für uns verdammt wichtig", hatte Schurer mehrmals betont.

Zunächst aber stehen noch die offiziellen Nominierungsveranstaltungen für die beiden Kandidaten an. Die CSU will das Prozedere am 13. Januar erledigen, die SPD vermutlich einen Tag früher, am 12. Januar.

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