Spatenstich in Zorneding:Zur Arbeit eine Treppe runter

Spatenstich in Zorneding: Wolfgang Jahn und Piet Mayr (CSU) wollen zusammen mit Karin Bader (links), Anna Etzold und Alisma Lechner die zu wenigen Kita-Plätze im Ort angehen.

Wolfgang Jahn und Piet Mayr (CSU) wollen zusammen mit Karin Bader (links), Anna Etzold und Alisma Lechner die zu wenigen Kita-Plätze im Ort angehen.

(Foto: Christian Endt)

Vor den Einfamilien-Villen im Zornedinger Neubaugebiet "An der Flur" entsteht eine Kindertagesstätte. Der Betreiber hat mitgedacht: Im Gebäude wird es zwei Personalwohnungen geben

Von Viktoria Spinrad, Zorneding

Fragt man Zornedings Bürgermeister Piet Mayr (CSU) nach den größten Herausforderungen für die Gemeinde, dann spricht er vor allem von Betreuungsplätzen für Kinder. Sieben Kitas hat die Gemeinde vorzuweisen, die Baugrube für die achte wurde nun ausgehoben. Ab dem kommenden Frühjahr sollen immerhin 49 Nachwuchs-Zornedinger im Neubaugebiet "An der Flur" im Zornedinger Westen unterkommen. Nachdem die Baugenehmigung für die Kita in der vergangenen Woche eingetroffen war, trafen sich der Bürgermeister und die Beteiligten des Projekts am Dienstag zum Spatenstich.

Die neue Kita betreiben wird der im Landkreis bis dato unbekannte private Träger "Denk mit!", der in Bayern und Baden-Württemberg insgesamt rund 40 Betreuungseinrichtungen für Kinder unterhält. Auf 572 Quadratmetern, die auf zwei Ebenen verteilt sind, sollen drei Kindergruppen Platz finden: zwei Krippengruppen mit je zwölf Kindern im Alter von zehn Monaten bis drei Jahren und eine Kindergartengruppe mit 25 Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren. Für jede Gruppe soll es einen Gruppenraum mit Nebenraum und einen eigenen Sanitärbereich geben, der Garten wird sich über rund 500 Quadratmeter erstrecken, zudem soll es einen 70 Quadratmeter großen Spielbalkon geben.

Ungewöhnlich ist die Hanglage der neuen Kita. "Das ist schon etwas Besonderes", sagte Bauherr Wolfgang Jahn beim Spatensticht. Er ist Geschäftsführer der Bauträgerfirma "Monaco Generalbau GmbH" aus Vaterstetten, die das Grundstück Ende 2014 von der "Stadtbau Entwicklungs- und Bauträger GmbH" aus München erworben hat. Durch die Schräge wird der Kindergarten direkte Zugänge ohne Treppen auf beide Etagen bekommen. "Die Kinderbetreuung brennt uns auf den Nägeln", sagte Bürgermeister Mayr. Er freue sich, dass nun der erste Schritt für eine Entlastung im Krippenbereich in der Gemeinde getan werde.

Häufig haben Kindertagesstätten nicht nur im Münchner Umland Schwierigkeiten, genügend Personal zu finden, auch weil häufig bezahlbarer Wohnraum fehlt. Um dem entgegenzuwirken, sollen über den beiden Betreuungsebenen zwei Personalwohnungen entstehen: eine große von 100 Quadratmeter und eine kleinere von 60 Quadratmeter. "Einfach wird's nie, das ist uns klar", so Karin Bader, Gründerin und Geschäftsführerin des Trägers. Sie muss bis zum Frühjahr zwölf bis dreizehn Fachkräfte anwerben.

Der Bau einer neuen Kita war vom Gemeinderat im August 2015 beschlossen worden. Die Einrichtung kommt durch einen städtebaulichen Vertrag der Gemeinde mit dem Bauträger des Neubaugebiets zustande, der ihn zum Bau einer Kita verpflichtet. Die Kita reiht sich in ein gehobenes Neubaugebiet, das parallel zur Staatsstraße 2081 und unterhalb der Straße "Am Kapellenberg" verläuft. Die Kosten für Doppelhaushälften liegen hier im sechsstelligen, für Einfamilienhäuser im siebenstelligen Bereich. Probleme wegen Lärmbeschwerden erwartet die Geschäftsführerin trotz der Wohnhäuser in der direkten Nachbarschaft der Einrichtung aber nicht. "Wenn die Leute aus der Arbeit kommen, ist die Kita ja schon zu", sagt sie.

Insgesamt werden acht Parkplätze für die Eltern geschaffen, "die Zielgruppe sind schließlich vor allem Kinder im Ort", so Bader. Geöffnet sein soll die Kita dann von sieben Uhr morgens bis 17 Uhr am Abend. Die Betreuungsbeiträge orientieren sich laut "Denk Mit!" an den Gebühren der anderen Kitas im Ort.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: