Serie: Mein Zorneding:Das Glück des Frühlings

Serie: Mein Zorneding: Peter Maicher, ehemaliger Präsident des bayerischen Landtags.

Peter Maicher, ehemaliger Präsident des bayerischen Landtags.

(Foto: Christian Endt)

Peter Maicher freut sich auf die bevorstehenden Wochen

Interview von Viktoria Spinrad

Das Leben im Landkreis Ebersberg mit seinen 21 Gemeinden hat viele Facetten - und jeder Bürger hat eine andere Perspektive auf seinen Heimatort. Was ihm besonders am Herzen liegt, verrät der Zornedinger Peter Maicher, ehemaliger Präsident des bayerischen Landtags () in einer neuen Ausgabe der Reihe "Mein Ebersberg".

SZ: Ihr Lieblingsplatz in Zorneding?

Peter Maicher: Oben in Ingelsberg bei der breit ausladenden alten Esche, ins Land hinab schauen, auf die Zwiebeltürme von Zorneding und Pöring, über weite Ebene und Wald hinweg bis zum Bergsaum am Horizont: unsere Heimat, wohlgeordnet, in Frieden und Wohlstand.

Der typische Zornedinger in drei Worten?

Gibt es den? Vielleicht ist für uns - für die etwa 9500 Menschen im alten Zorneding und in seinen neuen Siedlungen, in Pöring, Ingelsberg und Wolfesing - gemeinsam typisch, dass wir hier Heimat haben wollen. Vielen geht es darum, hier in Ruhe wohlgemut zu leben. Anderen ist es auch wichtig, dass sich ihre Heimat aktiv mitgestalten.

Was macht aus Ihnen einen typische Zornedinger?

Dass ich eben nicht in eine Schublade einzuordnen bin, weil mich meine aktuelle Zornedinger Umwelt ebenso interessiert wie die historisch vergangene. Ich freue mich an einer Rose in unserem Garten ebenso wie an einer neuen Erkenntnis, an einem guten Gespräch wie an sensiblem Schweigen, an Händels Musik ebenso wie an guten aktuellen Songs.

Was stört Sie in Zorneding? Was würden Sie ändern?

Das zu laute Propagieren von Partikularinteressen gegenüber dem Gemeinwohl, fehlende Maßnahmen der Deutschen Bahn gegen den unerträglich zunehmenden Zuglärm, die Verschandelung der so schön angelegten Grünanlagen im Gewerbegebiet Pöring, die vielen auf Wegen und in Vorgärten weggeworfenen Zigarettenkippen.

Wenn es möglich wäre: Mit welchem Zornedinger würden Sie gerne den Abend verbringen?

Das Schöne hier ist, dass man - wenn man es versteht - wohl mit jedem reden kann. Nicht möglich ist leider das Gespräch, das ich mir besonders wünschen würde: mit dem Posthalter und Ökonomen Anton Grandauer, Zornedings erstem Abgeordneten im bayerischen Landtag 1819.

Welchem Event im Landkreis fiebern Sie das ganze Jahr entgegen?

Mit 73 fiebert man besser nicht mehr, sondern freut sich auf die ersten Stare und das Frühlingserwachen im Garten und in der Flur um Zorneding. Man freut sich auf das nächste Jubilate-Konzert, aufs musische Angebot im Alten Speicher, freut sich sportlich auf die wöchentliche Seniorengymnastik in der TSV-Halle, auf den Sommer am Steinsee und auf dem Harthauser Golfplatz. Man freut sich auf unsere schönen Christkindlmärkte, auf die Christmette im Pöringer Kircherl. Da halte ich es gerne mit dem großen Udo Jürgens: "Das Leben lieben und sich vor dem Glück verneigen."

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