Serie: Mein Lied:"Im Woid is so staad"

Sebastian Schlagenhaufer mag es im Advent gern traditionell

Von Violetta Meier

Bis zur Heiligabendausgabe schlagen wir jeden Tag eine Seite in den Gesangsbüchern von Landkreisbürgern auf, die uns ihr Lieblings-Weihnachtslied verraten.

Sich wirklich besinnen und zur Ruhe kommen: Das braucht wohl jeder in der stressigen Weihnachtszeit. Sebastian Schlagenhaufer gelingt das mit dem Weihnachtslied "Im Woid is so staad" mit dem Text von Ludwig Thoma. Schlagenhaufer selbst ist als Kabarettist und Autor tätig. Zusätzlich ist er seit 2014 künstlerischer Leiter der Stadthalle Grafing. Das eher ruhigere Weihnachtslied ist ur-bayerisch. "Sonst bin ich ein totaler Rock 'n' Roll-Fan!", erzählt Schlagenhaufer und lacht. Doch vor allem in der sonst so kräftezehrenden Zeit vor den Weihnachtsfeiertagen brauche es einfach etwas Beruhigendes.

Sebastian Schlagenhaufer
(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Für ihn darf die Musik um Weihnachten herum gern eher bayerisch und traditionell sein: "Es gibt viele schöne ursprüngliche bayerische Weihnachtslieder", sagt er. Bei seinem Lieblingslied gefällt ihm auch der Text besonders gut. "Anfangs im Lied ist der Wald ganz still - doch dann wird er durch die Niederkunft des Christkinds erweckt", sagt Schlagenhaufer. So finde er es vor allem wunderschön, dass die Tiere im Wald die Niederkunft des Christkinds bemerken, obwohl es ihnen niemanden sage. "Sie spüren es einfach."

An sein Lieblingsweihnachtslied knüpft Sebastian Schlagenhaufer, wie er erzählt, viele Kindheitserinnerungen, alle hängen mit dem unbeschwerten Singen des Liedes in der Weihnachtszeit zusammen. "Jetzt erlebe ich das alles noch einmal aus einer ganz anderen Perspektive, da ich selber zwei sehr junge Kinder habe", sagt der 37-Jährige. Er wolle die Erinnerungen und seine glücklichen Erfahrungen weitergeben, daher singe er oft mit seinen Kindern - natürlich auch "Im Woid is so staad". Der Kabarettist nimmt sich an Weihnachten besonders viel Zeit für die Familie, es wird im kleinen Kreis mit seiner Frau und seinen Kindern gefeiert. Sogar die Handys werden ausgeschaltet. Einen schönen großen Christbaum bringe das Christkind natürlich auch. Statt eines Adventskranzes gibt es bei den Schlagenhaufers hingegen ein Paradeisl. Der altbayerisch-österreichische Vorläufer des Adventskranzes besteht aus vier Äpfeln, die mit Stöcken zu einer Dreieckspyramide verbunden sind. Auf den Äpfeln wiederum befinden sich die vier Kerzen, eine für jeden Adventssonntag. Bei so viel traditionellen Bräuchen und mit dem beruhigenden Weihnachtslied "Im Woid is so staad" kann die Weihnachtszeit ja eigentlich nur besinnlich werden.

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