Schwerverkehr:Zu gefährlich zum Abwarten

Der Schwerlastverkehr durch Ebersberg birgt ein hohes Risiko. Eigentlich dürfte keine Sekunde mehr gezögert und wenigstens Sattelschleppern die Durchfahrt verwehrt werden

Von Karin Kampwerth

Eigentlich dürfte Bürgermeister Walter Brilmayer keine Sekunde länger zögern und endlich Schilder an den Ortsteingängen von Ebersberg aufstellen lassen, die wenigstens Sattelschleppern die Durchfahrt durch die Eberhardstraße untersagen. Denn das Nadelöhr an der scharfen Kurve auf Höhe Rathaus, das kann wohl jeder Ebersberger berichten, ist täglich Schauplatz lebensgefährlicher Situationen. Oft, weil die schweren Lastwagen mit ihren Zwillingsreifen, die einen Schulanfänger in der Höhe überragen, über den schmalen Gehweg rumpeln, um überhaupt um die Kurve zu kommen. Manchmal aber auch, weil zu schnelle Fahrer das Rotlicht der Fußgängerampel zu spät sehen und nicht mehr bremsen können. Gegen Raser würde eine Blitzampel ganz fix Abhilfe schaffen. Die Lastwagen aber müssen einfach von dieser Strecke verbannt werden - da nutzt auch kein Gejammer, dass zumindest ein Teil der Lkw den örtlichen Handel beliefert.

Natürlich, das weiß jeder Autofahrer, ist es nicht schön, mit der Kirche ums Dorf zu fahren. Es ist aber zumutbar, wenn es der Sicherheit dient, wie Tag für Tag an der gefährlichsten Stelle Ebersbergs mit dramatischen Situationen unter Beweis gestellt wird.

Insofern ist es richtig, dass die Bürger, von denen sich stellvertretend zwei in der Sendung "Jetzt red i" am Mittwochabend im Alten Speicher zu Wort gemeldet haben, von Innenminister Joachim Herrmann eine schnelle Lösung fordern und nicht erst ein bayerisches "Schaun mer mal", was in 20 Jahren ist, wenn die A 94 fertig wird oder gar eine weitere Ortsumgehung der Kreisstadt. Wenn es der Minister aber nicht richten kann oder will, dann muss der Bürgermeister als Rathauschef ein Machtwort sprechen, statt sich hinter Politikern eine Entscheidungsetage höher wegzuducken. Wer Bürgermeister Walter Brilmayer kennt, der weiß aber, dass er keiner ist, der sich hinter hohen Tieren klein macht.

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