Schule:Endlich mehr Platz

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Die Aula im Hauptgebäude der Schule bietet bei gut besuchten Veranstaltungen zu wenig Platz. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Gymnasium Vaterstetten bekommt Veranstaltungsraum

Von Barbara Mooser, Vaterstetten

Die größte Schule im Landkreis hat von einem viel zu wenig: Platz. Dass das Vaterstettener Humboldt-Gymnasium einen Erweiterungsbau braucht, um zusätzliche Klassen- und Fachräume unterzubringen, ist daher längst beschlossene Sache im Kreistag. Nun aber wird der Schule auch noch der lang gehegte Wunsch nach einem neuen Veranstaltungssaal erfüllt. Genau genommen handelt es sich um eine Sporthalle, die auch als Versammlungsstätte genutzt werden kann. Sie soll gewissermaßen unter den ohnehin geplanten Anbau geschoben werden, der dadurch etwas weiter in den Boden hineinreicht und auch etwas höher wird.

Die erste Hürde hat diese Idee im Ausschuss für Liegenschaften, Schulbauten und Vergaben (LSV) am Dienstag genommen, nun müssen sich auch noch der Kreis- und Strategieausschuss und der Kreistag mit dem Thema befassen. Allzu große Sorgen muss sich Schulleiter Rüdiger Modell aber wahrscheinlich nicht machen, dass es mit der Erweiterung des Erweiterungsbaus nichts wird. Im LSV-Ausschuss begrüßten alle Mitglieder die Idee.

Ursprünglich waren die Kosten für die Erweiterung auf 14,3 Millionen Euro kalkuliert worden, durch die Extras kommen nun vier Millionen hinzu. Allerdings fällt dafür wiederum der Bau einer neuen Turnhalleneinheit weg, der laut Schulentwicklungsplan eigentlich im Jahr 2024 noch folgen sollte. Auch hierfür wären dann 2,5 Millionen Euro fällig geworden.

Rüdiger Modell erklärte auch im Ausschuss noch einmal, warum sich alle an der Schule - Pädagogen, Schüler, Eltern - einen neuen Veranstaltungsraum wünschen. Die derzeit dafür genutzte Aula biete zu wenig Platz, sei nicht permanent mit Veranstaltungstechnik ausgestattet, und die Nähe zu vielen Klassenzimmern mache eine Nutzung während der Unterrichtszeiten schwierig. Da das Gymnasium eine sehr lebendige Schule sei und mindestens eine Veranstaltung pro Woche stattfinde, sei dies eine "unbefriedigende Situation", sagte Modell.

Dass nun durch die Kombination Veranstaltungsraum und Turnhalle zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden, bezeichnete Landrat Robert Niedergesäß (CSU) als "kluge Zusammenführung der verschiedenen Bedürfnisse". Franz Greithanner (Grüne) regte an, die Gemeinde Vaterstetten zu einer Beteiligung an den Kosten zu motivieren, schließlich profitiere sie auch von dem neuen Veranstaltungsraum in der Gemeinde. Hubert Schulze, der zuständige Fachmann im Landratsamt, wies jedoch darauf hin, dass man den Raum für die schulische Nutzung konzipiere. Zwar sei eine außerschulische Nutzung durchaus möglich, "aber es wird kein Konzertsaal oder Kinosaal". "Man sollte die Gemeinde nicht von der eigenen Bürgersaal-Planung abbringen", merkte der Landrat an, der selbst in seiner Zeit als Vaterstettener Bürgermeister bei genau diesem Projekt nicht so recht weitergekommen ist.

Aus den Reihen des Gremiums gab es viel Lob für die Pläne. "Dringend nötig" sei der Veranstaltungsraum, urteilte Bettina Zetzl (CSU); Bianka Poschenrieder (SPD) stimmte zu, äußerte aber die Sorge, dass die Pläne für den Anbau durch die nötige Umplanung zu sehr verzögert werden. Laut Hubert Schulze dauert es etwa ein Jahr länger, bis losgelegt werden kann, dies ist laut Schulleiter Rüdiger Modell noch zu verkraften.

© SZ vom 15.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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