1647 schnelle Anschlüsse:Fahrt aufgenommen

Bald sollen ersten Zornedinger über Glasfaser surfen können

Der Glasfaserausbau in Zorneding macht weiter Fortschritte - und liegt jetzt im vorgegebenen Zeitplan: Die ersten 60 Anschlüsse bis zu den Häuserwänden wurden in den vergangenen Tagen im Ortsteil Ingelsberg gelegt. Über die Osterferien und die Tage darauf sollen die Anschlüsse innerhalb der Häuser verkabelt werden. Dann können die ersten Menschen im Landkreis über die Drähte der Deutschen Glasfaser surfen.

Einer dieser ersten wird Matthias Schmitt sein. Am vergangenen Freitag und Samstag hat das Unternehmen einen Teil seiner Straße aufgemacht und die Rohre für die Glasfaserkabel bis zu seinem Haus verlegt. Noch am Samstag sei man in seiner Straße durch gewesen. "Man hat schon das Gefühl, dass das Unternehmen jetzt Gas gibt", berichtet der 42-Jährige. Die selbe Beobachtung macht Thomas Germeier: "Die waren hier ratzfatz im Hof durch", schildert der Ingelsberger. Schmitt berichtet: "Augenscheinlich hat man den Gehweg auch wieder ordentlich zugemacht."

So ordentlich wie zur Zeit ging es seit der Verkündung, dass das Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen den Zuschlag bekommt, nicht immer zu. "Die Kommunikation war nicht immer gut", sagt nicht nur Schmitt, sondern ist allgemeiner Konsens in der Gemeinde. Teils verharrte die Gemeinde in einem Schwebezustand, weil das Unternehmen monatelang nichts von sich hören ließ; zudem geriet es in Verzug. Auf einer Informationsveranstaltung im Januar entschuldigte sich der neu eingesetzte Regionalleiter Peter Reisinger für die mangelnde Transparenz und kündigte gegenüber der SZ an: "Ich bin angetreten, um das hier in Ordnung zu bringen."

Eine Baustelle, die weiterhin einer Ordnung bedarf, ist die Situation in den Hochhäusern der Gemeinde: Denn wenn sich ein Anwohner in den unteren Geschossen querstellt, können die Anschlüsse kaum durch ihre Wohnungen in die oberen Stockwerke verlegt werden. Aber auch hier ist eine Lösung in Sicht: Ab dem 2. Mai sollen zunächst die Häuserreihen eins bis 13 am Daxenberg in einer Art Testlauf verkabelt werden; in Eigentümerversammlungen müssen einige Häuser aber noch entscheiden, wie sie verfahren wollen. Der Regionalleiter zeigt sich aber optimistisch: "Alle Hochhäuser werden angeschlossen", verspricht Peter Reisinger - und freut sich über den Fortschritt der vergangenen Wochen: "Wir sind glücklich, dass alles funktioniert."

1647 Anschlüsse werden in Zorneding insgesamt verlegt. Im nächsten Schritt sollen die Rohre für die Glasfasern in Richtung des Pöringer Gewerbegebiets verlegt werden. Ende April sollen die ersten Zornedinger über die Glasfasern surfen können. Spätestens dann wird auch der Ingelsberger Matthias Schmitt mit bis zu 100 Mbit/Sekunde im Internet unterwegs sein. Um Daten für die Kataloge seines Aktionshauses schneller übertragen zu können, musste er vor zwei Jahren eine Funkleistung zu seinem DSL-Anschluss hinzubuchen. Die wird er dann nicht mehr brauchen. "Das Transfervolumen wird weiter wachsen; das ist eine Aufwertung für jeden Haushalt", so Schmitt. Deswegen verstehe er diejenigen nicht, die sich gegen die neue Technologie entschieden hätten. "Glasfaser ist die Zukunft", sagt er.

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