Schäden in Poing:Serie gesprengter Automaten: Polizei verhaftet Tatverdächtigen

S-Bahn Grub, Poing

So sah der Automat in Grub bei Poing nach der Sprengung aus.

(Foto: LKA)

Sechs Fälle in ganz Bayern - zwei davon im Landkreis Ebersberg: Eine zentnerschwere Tür flog 30 Meter durch die Luft, ein Mann wurde verletzt. Nun hat die Polizei eine heiße Spur.

Seit Wochen hat die Polizei ermittelt, nun scheint eine Serie von gesprengten Fahrkartenautomaten aufgeklärt. Wie das Landeskriminalamt in München am Dienstag mitteilte, hat die eigens gegründete Einsatzgruppe "EG Automat" nun einen "dringend Tatverdächtigen" festgenommen.

Sprengstoffexperten kamen zu dem Schluss, dass sich ein 22-jähriger Mann aus dem Landkreis Straubing in Niederbayern zu den mutmaßlichen Tatzeitpunkten an mindestens zwei der Tatorte aufhielt. Am Freitagabend nahm die Polizei den Mann in seiner Wohnung im Landkreis Straubing fest. Bei der Durchsuchung fanden die Ermittler umfangreiches Beweismaterial und Geldscheine, die Teil der Beute sein könnten.

Die Vorgeschichte ist durchaus spektakulär: Zwischen 6. Februar und 5. März gab es sechs Vorfälle, bei denen Fahrkartenautomaten gesprengt wurden, verteilt über ganz Bayern. Gleich zweimal krachte es dabei im Landkreis Ebersberg: Am 16. und 25. Februar - jeweils in Grub bei Poing. Die weiteren Sprengungen fanden in Burgthann (Nürnberger Land), Weißenohe (Kreis Forchheim), in Eichstätt und in Neuhof an der Zenn (Mittelfranken) statt.

In Eichstätt, wo der Tatverdächtige wie in allen Fällen in den frühen Morgenstunden zuschlug, verletzte die Sprengladung einen Mann. Der Schaden beläuft sich laut Polizei auf insgesamt 150 000 Euro. In allen Fällen versuchte der Verdächtige, an Bargeld zu kommen. Dabei waren die Explosionen so heftig, dass nicht nur die Fahrkartenautomaten komplett zerstört wurden, sondern auch die Wartehäuschen erheblich beschädigt wurden. In einem Fall wurde die 50 Kilo schwere Türe des Automaten fast 30 Meter weit geschleudert.

Der Ermittlungsrichter am Amtsgericht Ingolstadt hat Haftbefehl gegen den arbeitslosen 22-Jährigen erlassen. Die Polizei spricht von "dringendem Tatverdacht" und geht davon aus, dass die Automaten nicht von ihm alleine gesprengt wurden. Das Landeskriminalamt bittet Zeugen, sich unter (089) 1212-0 zu melden. Der Verdächtige macht bislang keine Angaben.

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