Runder Tisch:Die Kritik wird leiser

Runder Tisch: Die Hohenlindener Ortsdurchfahrt soll schöner werden. Dafür ist die Sperrung nötig.

Die Hohenlindener Ortsdurchfahrt soll schöner werden. Dafür ist die Sperrung nötig.

(Foto: Christian Endt)

Bürgermeister, Anwohner und Geschäftsleute diskutieren über die anstehende Sperrung der Hohenlindener Ortsdurchfahrt

Von Philipp Schmitt, Hohenlinden

Die Wogen haben sich geglättet: In einer positiven Atmosphäre haben sich jetzt Anwohner und Geschäftsleute, die von der geplanten Vollsperrung der Ortsdurchfahrt betroffen sind, mit Bürgermeister Ludwig Maurer (ÜWH) ausgetauscht. In den vergangenen Wochen hatten die Anwohner vor allem die Informationspolitik der Gemeinde teils heftig kritisiert.

Auf die Anwohner könnten bei der Vollsperrung der Hauptstraße und der beiden neuralgischen Kreuzungen an der Isener Straße und Ebersberger Straße vom 12. März bis zum 18. Mai schließlich Belastungen und möglicherweise Umsatzeinbußen zukommen. "Wir bitten deshalb um Verständnis und werden mit der Baufirma versuchen, die Bauarbeiten so schnell wie möglich abzuschließen, um möglichst vor dem 18. Mai die Sperrung aufheben zu können", sagte Maurer. Er habe Verständnis für die Sorgen der Geschäftsleute. Die Geschäfte werden laut Maurer zwar während der Vollsperrung zu Fuß erreichbar sein, bis vor die Tür können die Kunden hingegen nicht fahren. "Wir werden durch Hinweistafeln die Autofahrer darüber informieren, dass die Geschäfte erreichbar sind", versprach Maurer. Es werde zudem geprüft, ob der Parkplatz am Sportplatz für Besucher zur Verfügung gestellt werden kann. Maurer sagte, er hoffe, dass während der Sperrung nicht wild auf privaten Grundstücken geparkt werde. Er appellierte an Autofahrer, sich vernünftig zu verhalten. Man werde, so der Gemeindechef, die Baumaßnahmen im engen Kontakt mit den Anwohnern abwickeln, sie könnten sich mit Anregungen "jederzeit an die Gemeinde wenden". Bei Bedarf wolle er auch weitere Treffen am runden Tisch organisieren. Er wolle mit den Anwohnern im Dialog bleiben und sie auch per E-Mail mit Neuigkeiten und relevanten Informationen versorgen. Maurer appellierte an die Anwohner, Probleme während der Bauzeit direkt im Rathaus zu melden, wenn zum Beispiel auf privaten Flächen gegen den Willen der Eigentümer geparkt werden sollte.

"Die Veranstaltung geht in die Richtung, die wir uns als Anwohner von Anfang an vorgestellt haben. Wir sind nicht gegen die geplante Neugestaltung der Ortsdurchfahrt, aber im Vorfeld sind Fehler gemacht worden, deshalb sind wir froh, dass nun in guter Atmosphäre miteinander gesprochen wird, um das Beste für alle Beteiligten daraus zu machen", sagte Hubert Falterer vom Edeka-Supermarkt an der Hauptstraße. Falterer rechnet in den nächsten Wochen mit erheblichen Umsatzeinbußen, er sei aber "kein Hellseher, wir wissen nicht, wie schlimm es wirklich wird". Auch die Geschäftsführerin des Hotels "Zur Linde", Jeannette Engler, begrüßte das Treffen mit dem Bürgermeister und der Geschäftsleiterin Martina Baumann: "Es ist wichtig, dass sich die Beteiligten zusammen setzen und miteinander reden - wenn unsere Gäste in der Nähe parken können, wird es für uns während der Bauphase schon irgendwie gehen", sagte Engler. Friseurmeister Helmut Müller, dessen Haus in der Ortsmitte mit dem Friseursalon der Tochter und einer Bäckerei bis zum 18. Mai nur schwer erreichbar sein wird, rechnet mit erheblichen Einbußen der Läden. Er sei aber froh, dass miteinander auch über andere Details wie die geplanten Standorte der neuen Straßenlampen geredet werde, sagte er. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der VR-Bank Erding, Friedrich Ziller, teilte mit, dass zwar die VR-Geschäftsstelle an der Hauptstraße während der Vollsperrung ebenfalls nur noch eingeschränkt erreichbar sein werde. Positiv sei aber, dass der Eingangsbereich künftig wegen der Verschmälerung der Hauptstraße verbreitert werden könnte. Der dreiköpfige Vorstand der VR-Bank habe das Thema am Donnerstag in Erding bereits besprochen und stehe der vom Bürgermeister befürworteten Umgestaltung positiv gegenüber - nun müsse noch der VR-Aufsichtsrat noch zustimmen: "Ich bin sicher, dass wir eine gute Lösung finden."

Bürgermeister Maurer teilte zudem mit, dass Busse und Rettungsfahrzeuge die Baustelle während der Bauzeit tagsüber befahren können, nachts wird die Baustelle gesichert. Das Kriegerdenkmal soll demnächst von einer Ebersberger Firma an den neuen Standort versetzt werden. Rund um den zentralen Kirchplatz sollen massive Sitzbänke entstehen und dort künftig keine Autos mehr parken. Zum Abschluss der Baustelle sei ein Einweihungsfest auf dem Kirchplatz oder dem Rathausplatz geplant.

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