Rotes Kreuz:Haus gemacht

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Das neue BRK-Heim hat seit Freitag auch den kirchlichen Segen, gespendet von Dekan Josef Riedl (rechts) und Pfarrer Edzard Everts. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Der Ebersberger Kreisverband des Bayerischen Roten Kreuzes hat ein neues Heim bekommen. Bei der Einweihungsfeier betonen Politiker, Beteiligte des Projekts und die Vorsitzenden des BRK die gute Zusammenarbeit

Von Konstantin Schätz, Ebersberg

Musik hallt durch das Gebäude. Es sind die Stimmen von drei Frauen, die das Lied "On the Sunny Side of the Street" singen. Zwar ist das Wetter während der Einweihungsfeier alles andere als "sunny", Landrat Robert Niedergesäß (CSU) empfindet den Song, der durch Ted Lewis bekannt wurde, aber als passend. Er sei symbolisch für das neue Gebäude des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK).

Knapp 90 Leute sind am Freitag gekommen, um bei der Einweihung des Neubaus im Westen von Ebersberg dabei zu sein. "Die interne Feier hat bereits vor ein paar Wochen stattgefunden", sagt Elisabeth Seibl-Kinzlmaier, Kreisgeschäftsführerin des BRK Ebersberg. Sie freut sich über das neue Gebäude und die Möglichkeiten, die sich dadurch eröffnen. Denn die Arbeit sei nun für die Helfer leichter.

"In dem alten Gebäude mussten wir irgendwann Trennwände hochziehen", erinnert sich Seibl-Kinzlmaier. Die Arbeit der mittlerweile 170 hauptamtlichen und über 800 ehrenamtlichen Helfer sei entsprechend schwierig gewesen. "Jedes Mal, wenn man eine Tür geöffnet hat, musste man aufpassen, dass niemand dahintersteht." Dass dies nicht mehr der Fall ist, erkennen die Besucher, die den Neubau betreten, schnell: Ruheräume, Notarztzimmer, Büros und eineigener Lehrsaal findet sich in insgesamt drei Gebäude-Modulen, die miteinander verbunden sind. Alles ist genau bedacht worden. Auch die Ausfahrt der Einsatzfahrzeuge ist extra auf die Westseite gebaut worden, damit die Anwohner nicht von den Einsatzfahrzeugen gestört werden.

"Ich freue mich vor allem darüber, dass das Gebäude barrierefrei ist", erklärt die ehemalige bayerische Sozialministerin Christa Stewens bei der Eröffnung. Sie ist die Kreisvorsitzende des BRK. Im alten Gebäude habe man noch die Rollstuhlfahrer hochheben müssen. "Das war mir unangenehm." Dies sei jetzt anders. Auch die offene Behindertenarbeit könne nun im Haus stattfinden. Dies sei in dem alten Gebäude, in das die Rotkreuzler 1975 eingezogen waren, nicht möglich gewesen.

Insgesamt 5,3 Millionen Euro hat der Umzug und der Bau des neuen BRK-Gebäudes alles in allem gekostet. "Wir sind damit völlig im Plan geblieben", lobt Stewens die Zusammenarbeit. Vor allem Wolfgang Strehhuber erntete viel Dank. Der Vorgänger von Elisabeth Seibl-Kinzlmaier hatte der Stadt geholfen, einen guten Standort zu finden. Auch der Verkäufer des Grundes habe das alles ermöglicht. "Er wollte den Grund ausschließlich dem BRK zur Verfügung stellen und hat ihn sehr günstig verkauft. Das war das erste Wunder in diesem Prozess", sagt Stewens. Dass alles so gut funktioniert habe, sei auch der Planungsgruppe, der Baufirma und allen voran der Stadt zu verdanken.

Auch Ebersbergs Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU) zeigt sich zufrieden: "Das hat alles ohne größere Streitereien funktioniert." Dies sei eigentlich überraschend, weil das Gelände im Norden Landschaftsschutzgebiet sei. "Die Bürger haben den Bau des BRK-Gbäudes akzeptiert." Brilmayer merkt an, dass sich der Platz daneben für einen neuen Kindergarten eignen würde. Details gebe es aber noch nicht.

Kurz bevor Dekan Josef Riedl zusammen mit Pfarrer Edzard Everts den Neubau mit Weihwasser segnen, - und dabei die Politiker in den ersten beiden Reihen gleich mit - stimmen die drei Frauen ein weiteres Lied an. Den Elvis Presley Song "Can't help falling in love with you". Ein Lied, welches die Gefühle der Beteiligten und der Helfer widerspiegeln dürfte, wenn sie ihren neuen Arbeitsplatz betrachten.

© SZ vom 28.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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