Vaterstetten:Rossinizentrum: Über 200 Nachbarn wehren sich gegen den Ausbau

Baldham Rossini-Zentrum

Das Rossinizentrum in Baldham.

(Foto: Photographie Peter Hinz-Rosin)

Das Gebäudes in Baldham soll sechs bis neun zusätzliche Etagen bekommen. Anwohner befürchten Prakplatzprobleme und ein Verkehrschaos.

Von Karin Kampwerth, Vaterstetten

Es geht um ein fehlendes Verkehrskonzept, die Ungleichbehandlung von Nachbarn und nicht zuletzt um Zweifel an der Notwendigkeit, den eingeschossigen Teil des Vaterstettener Rossini-zentrums, in dem verschiedene Geschäfte untergebracht sind, mit sechs bis neun Etagen aufzustocken.

Dieser Wunsch der Eigentümer trifft bei den Anwohnern der Siedlung auf dem ehemaligen Bayerboden-Gelände auf wenig Gegenliebe. Am Freitagnachmittag haben die Initiatoren einer Unterschriftenliste gegen die Pläne, Dagmar und Peter Freundel, weitere Unterschriften ins Rathaus zu Bürgermeister Georg Reitsberger (Freie Wähler) gebracht. Insgesamt 205 Anwohner drücken damit ihr Missfallen aus.

"Besonders empört sind diejenigen, die unterschrieben haben, über die schon jetzt überbordenden Parkplatzprobleme", erläutert das Ehepaar Freundel die Beweggründe der Anwohner, sich dem Protest anzuschließen. "Offensichtlich fließen diese seitens der Fachbehörde nicht in einer gesamten Verkehrskonzeption ein. Sie werden überwiegend partiell betrachtet", heißt es in dem Anschreiben, das der Bürgermeister mit den Unterschriften erhalten hat.

Die Anwohner fragen unter anderem aber auch danach,warum die Eigentümer das Rossinizentrum so vernachlässigt haben, dass ein Sanierungs- und Investitionsrückstau entstehen konnte? Die Freundels weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Gemeinde vor einigen Jahren auf eigene Kosten ein Konzept erarbeiten habe lassen, worin es um die attraktivere Gestaltung des Rossinizentrum gegangen sei. "Was ist daraus geworden?", fragen sie und sorgen sich, ob die Eigentümer die Gebäude nur deshalb vernachlässigt hätten, um damit Baurecht für einen großen Neubau zu erhalten.

Die Nachbarn befürchten eine Ungleichbehandlung

Sollte dem stattgegeben werden, empfänden die Nachbarn das als Ungleichbehandlung, die sie nicht hinnehmen wollen. So hätten vor einigen Jahren mehrere Bungalow-Besitzer des Bayerbodengebietes versucht, ihre Häuser aufzustocken, schreiben die Freundels weiter. Dieses habe die Gemeinde mit der Begründung abgelehnt, dass dadurch das Ensemble zerstört werde und ein zusätzliches Stockwerk die Gärten der Nachbarn verschatten könnte.

Auch ein späterer Versuch, sanierungsbedürftigen Flachdächer mit einem Satteldach zu ersetzen, sei seitens der Gemeinde abgelehnt worden. "Mit welcher Begründung sollen die Eigentümer des Rossinizentrums jetzt Privilegien erhalten, die anderen vorenthalten wurden?", fragen die Anwohner.

Vor allem fürchten sie aber eine Zunahme des täglich rund um das Gymnasium herrschende Verkehrschaos. Eine Tiefgarage werde im täglichen Ablauf eher nicht akzeptiert. Ohnehin könne damit der Bedarf kaum gedeckt werden. Die Parkmöglichkeiten auf dem gemeindlichen Grund des Rossinizentrums seien schon jetzt überbelegt.

Der Bürgermeister habe versprochen, sich die Argumente der Anwohner genau durchzulesen, berichten Peter und Dagmar Freundel im Anschluss an ihren Besuch im Rathaus und hoffen nun darauf, dass es bei der Aussage Reitsbergers auch bleiben wird. Der habe gesagt, dass schließlich noch gar nichts beschlossen sei.

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