Reise:Netzwerk für die Natur

Karen Brummer, Leiterin und Vorstand des Freien Waldhort Ebersberg e.V., in den USA bei einer Versammlung zum Thema Kindern die Natur nahebringen

Karen Brummer, Leiterin und Vorstand des Vereins "Freier Waldhort Ebersberg" bei einem Besuch in den USA.

(Foto: privat)

Karen Brummer vom Waldhort nimmt an Konferenz in den USA teil

"Oh, you are from Germany!" Wenn Karen Brummer von ihrer Arbeit im Waldhort in Ebersberg erzählt, stößt sie auf lebhaftes Interesse. Hier in St. Paul, USA, wo sich Ende Mai 650 Menschen aus 18 Nationen treffen, die ihre Kinder wieder mit der Natur in Verbindung bringen wollen, ist man für ihre Arbeit aufgeschlossen. Sie alle bilden das "Children and Nature Network", das seine jährliche Konferenz in diesem Jahr in der Hauptstadt von Minnesota veranstaltet. Sie steht unter dem Motto "Warum spielen Kinder nicht draußen?"

Karen Brummer, Leiterin und Vorstand des "Freien Waldhort Ebersberg e.V.", ist zum ersten Mal dabei. Das Ausstellungsplakat, das sie gemeinsam mit ihrem Mann, Peter Golle, entwickelt und aus Deutschland mitgebracht hat, ist ein echter Blickfang am Anfang einer Reihe von 40 Plakaten weiterer Aussteller aus aller Welt, die auf diese Weise mit den Konferenzteilnehmern ins Gespräch kommen. Selbst für Richard Louv, Autor des Bestsellers "Das letzte Kind im Wald", ist Karen Brummers Anwesenheit etwas Besonderes. Ihm und den Umstehenden berichtet sie von der Entstehungsgeschichte des Waldhorts seit 2012, wie der Verein organisiert ist und - für Nordamerika außerordentlich erstaunlich - wie er finanziert wird. "Zwei Drittel der Kosten tragen bei uns das Bundesland Bayern und die Gemeinde; nur das letzte Drittel müssen die Eltern aufbringen", erklärt Peter Golle, Kassier des Waldhorts. Brummer hört Sätze wie "Ja, da sind Sie in Europa schon viel weiter als wir hier!"

Zu Beginn der Konferenz hieß es "hands on!" Rund 40 Konferenzteilnehmer wurden im Schulbus zum Unkraut jäten in das große Naturreservat von St. Paul / Minneapolis gefahren. Für Brummer war es das erste Mal, dass sie in einem US-amerikani-schen Schulbus saß. Draußen wurden alle eingewiesen, welche nicht-heimischen Pflanzen jetzt kurz vor dem Aussamen aus dem Areal des Reservats entfernt werden sollten. Dabei konnten die Pädagoginnen, Forstwirte, Statepark-Leiterinnen und Psychologinnen das Naturreservat unterstützen, auch wenn sie nur eine winzige Fläche "befreien" konnten.

Die Stadtbücherei hielt zudem ein besonderes Ausleihe-Angebot vor: einen Rucksack, ausgestattet mit Lupe, Fernglas und kleinformatiger Vogel- und Käferliteratur, nicht zu vergessen: Bücher mit spannenden Naturgeschichten. "Etwas, das sich vielleicht auch bei uns in Ebersberg umsetzen lässt", sagt Brummer.

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