Reden wir über:Neue Wege der Wissenvermittlung

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Foto: Peter Hinz-Rosin (Foto: N/A)

Jennifer Becker vom Kreisbildungswerk Ebersberg erläutert im Interview die Vorteile eines Webinars

Interview von Barbara Mooser

Autor und Unternehmensberater Anselm Bilgri spricht an diesem Dienstag in Zorneding - ohne tatsächlich anwesend zu sein. Denn seit diesem Semester bietet das Kreisbildungswerk Ebersberg Webinare an. Die Geschäftsführerin Jennifer Becker ( erklärt, wie diese neue Art der Wissensvermittlung funktioniert.

SZ: Wie kann man sich denn so ein Webinar vorstellen - ist das so etwas wie gemeinschaftliches Skypen?

Jennifer Becker: Nicht ganz, die Teilnehmer sehen sich gemeinsam einen Livestream über das Internet an, der Referent kann dabei irgendwo in Deutschland sitzen und seinen Vortrag halten. Dabei wird auch kommuniziert: Ein Moderator im Raum sammelt die Fragen und speist sie in den Chatroom ein. Ein zweiter Moderator, der nicht im Raum ist, wird zugeschaltet und vermittelt verbal zwischen dem Referenten und den Zuschauern.

Welche Vorteile hat diese Art der Wissensvermittlung?

Für uns hat das natürlich den Vorteil, dass der Referent nicht den Weg nach Ebersberg auf sich nehmen muss, das ist der Knackpunkt. Das macht die Terminsuche einfacher, es entstehen auch keine Fahrt- und Übernachtungskosten. Dadurch haben wir die Möglichkeit, sehr hochkarätige Referenten zu gewinnen. Und Bildungswerke in ganz Deutschland können bei solchen Angeboten kooperieren und sich die Honorarkosten teilen.

Funktioniert der Austausch mit den Teilnehmern?

Das funktioniert sehr gut. Spannend ist, dass Fragen aus den verschiedenen Veranstaltungsorten eingespielt werden, das macht die Diskussion sehr abwechslungsreich. Bei der Veranstaltung selbst werden die Fragen von den Teilnehmern schriftlich und anonym gestellt, dadurch sinkt die Hemmschwelle.

Ist die Form des Webinars für manche Inhalte ungeeignet?

Eigentlich lassen sich alle Vortragsformate im Webinar gut umsetzen. Uns ist auf jeden Fall ein Anliegen, dass auch die Webinare eine Möglichkeit zum Austausch und zur Begegnung bieten. Es soll nicht so sein, dass sich die Leute die Inhalte daheim am Bildschirm anschauen, sie sollen sich treffen und darüber austauschen. Das kommt auch vielen Teilnehmern entgegen, die sich über die Technik keine Gedanken machen müssen.

© SZ vom 18.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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