Reden wir über:Gutes vom Rost

Lesezeit: 2 min

Uli Wette ist Juror bei der zweiten Poinger Grillmeisterschaft

Interview von Klemens Hering

Was könnte schöne Sommertage besser komplettieren als ein Grillabend mit Freunden? Der Freizeitspaß wird bei der zweiten Poinger Grillmeisterschaft am Samstag, 27. Juni, auf ein professionelles Niveau gebracht. Der Sieger qualifiziert sich für die deutsche Grill- und BBQ-Meisterschaft. Uli Wette (Foto: Hinz-Rosin) sitzt in der Jury. Er war schon in Polen, Schweden und Marokko als Juror für Grillmeisterschaften eingesetzt.

SZ: Herr Wette, richtiges Grillwetter ist ja nicht gerade. Was ist, wenn es am Samstag regnet?

Uli Wette: Das ist kein Problem. Wir haben von Sponsoren zehn Pavillons bekommen. Die haben eine sehr gute Qualität. Jedes Team hat ein Dach über dem Kopf.

Wenn so viele Gerichte in so kurzer Zeit gegrillt werden, kann da noch eine gemütliche Grillstimmung aufkommen?

Bestimmt. Die Leute, die zum Zuschauen oder zum Grillen kommen, sind grundsätzlich grillbegeistert. Wenn man dann zusammen sitzt, gut isst und Bier trinkt, kommt das von ganz allein. Auch die Leute, die an den Kandidaten vorbeigehen, kommen ja gar nicht um den Grillgeruch herum, und der allein, das kennt man, macht Lust aufs Grillen.

Sie sind als Juror bei deutschen und internationalen Grillmeisterschaften tätig. Was war das Außergewöhnlichste, das Sie erlebt haben?

Einmal war ich als Juror bei der Grillweltmeisterschaft in Marokko. Das marokkanische Team hat scheinbar die Regeln nicht genau gelesen und alle Gänge auf einmal aufgetischt. Huhn, Spareribs vom Lamm und ein Dessert mussten wir vor den ungefähr 100 schaulustigen Marokkanern verkosten. Jedes Lächeln und Lob wurde mit Beifall beantwortet.

Inwieweit fließt die Bewertung der Zuschauer in das Endergebnis?

Gar nicht. Wir arbeiten mit einer Blindjury. Alle Teilnehmer servieren ihr Essen auf den gleichen Tellern. Die Jury sitzt hinter einer Bühne versteckt. Wie die Stimmung am Grill ist und wer die Favoriten der Zuschauer sind, kriegen wir gar nicht mit.

Wie ist der Geschmackssinn nach 40 Portionen Gegrilltem?

Das lässt sich gut regeln. Man isst halt nur drei oder vier Gabeln und schaut, dass man auch für die Gerichte der letzten Teilnehmer noch Platz hat.

Welche Eigenschaften muss man mitbringen, um Jury-Mitglied zu werden? Besondere kulinarische Kenntnisse?

Nein, gar nicht. Der eigene Geschmack ist wichtig. Die einen mögen es schärfer, die anderen eher süßlicher. Man sollte auf nichts allergisch sein und offen für Neues. Es kann schon mal passieren, dass ein Hackfleischgericht mit einer süßen Beilage kommt. Dann heißt es, trotzdem genüsslich reinbeißen und sich darauf einlassen.

Die Grillmeisterschaft findet im Rahmen des Poinger Straßenfestivals statt. Gegrillt wird in der Anzinger Straße. Um 16 Uhr ist Abgabeschluss für den ersten Gang. Jeweils eine Stunde später folgt der nächste Gang. Die Siegerehrung findet um 20 Uhr auf der Bühne 1 statt.

© SZ vom 27.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: