Reden wir über:Ferien in Vaterstetten

Leon Öttt aus Vaterstetten

Foto: privat

Kinder machen unter der Anleitung von Leon Öttl Radio

Interview von D. Weichselgartner

Ob morgens beim Frühstück oder während der Autofahrt: Das Radio gehört zum Alltag vieler Menschen. Auch Leon Öttl war begeisterter Hörer, bevor er sich selbst an der Produktion einer Radiosendung versuchte. Der 19-Jährige ist Chefredakteur des Lokalsenders Vaterstetten-FM, der von einem Team aus Jugendlichen on Air gebracht wird. Viele von ihnen kennen sich bereits bestens mit der Radioarbeit aus - nun wollen sie bei einem Workshop im Ferienprogramm der Nachbarschaftshilfe ihr Wissen und ihre Begeisterung weitergeben. Am Montag und Dienstag, 1./2. August, werden Öttl und Co. zwölf Teilnehmern bei der Produktion einer Radiosendung zur Seite stehen.

SZ: Wie entstand die Idee zu Vaterstetten-FM?

Leon Öttl: Schon in der Grundschule hörte ich gerne Radio, besonders das Kinderprogramm des BR. Irgendwann habe ich an Radioprojekten in München teilgenommen und damit begonnen, selber Beiträge zu gestalten. Weil es zwar Medien für den Landkreis, aber nicht für Vaterstetten direkt gab, haben wir einen lokalen Sender gestartet. Inzwischen sind zwölf bis 14 Jugendliche an dem Projekt beteiligt, wodurch es für den einzelnen auch einfacher wird, Schule und Radio in Einklang zu bringen.

Wer hat euch bei der Umsetzung des Projekts geholfen?

Das Programm "Think Big" der Telefónica-Stiftung und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung unterstützt Vaterstetten-FM finanziell. Durch diesen Zuschuss und Werbeeinnahmen konnten wir unser Equipment, das wir auch für das Ferienprogramm bereitstellen, anschaffen und erweitern.

Und wie sehen eure Zukunftspläne aus?

Wir werden vom 1. August an auf einem eigenen Stream sieben Tage die Woche, 24 Stunden am Tag senden. Dabei soll es sich um eine Musiksendung, die durch sich wiederholende Nachrichten und aktuelle Meldungen ergänzt wird, handeln.

Was erwartet die Teilnehmer des Workshops?

Die Kinder werden an zwei Tagen mit unserer Anleitung eine ein- bis zweistündige Radiosendung produzieren. Über was sie berichten wollen, ist ihnen vollkommen freigestellt. Die zwölf Teilnehmer sollen sich in Kleingruppen einteilen, um dann in und um Vaterstetten auf Themensuche zu gehen. Zur Arbeit an einer Radiosendung gehört das Planen von Interviews genauso wie das Einholen von Stimmen oder das Ausarbeiten sowie Einsprechen des Moderationstextes. Außerdem müssen die einzelnen Beiträge geschnitten und zu einer Sendung zusammengefügt werden.

Was müssen die Kinder und Jugendlichen an Fähigkeiten mitbringen?

Einzige Voraussetzung ist ein grundsätzliches Interesse am Radiomachen. Alles andere kann man lernen. Von Vorteil ist es natürlich, eine gewisse Offenheit zu besitzen und keine Angst vor dem Sprechen zu haben. Ein gutes Gefühl für Sprache hilft auch weiter. Es müssen ja Interviews geführt und Texte geschrieben werden. Bei meiner Arbeit bei Vaterstetten-FM habe ich festgestellt, dass Hartnäckigkeit und besonders ein offenes Auge wichtig sind. Kleinigkeiten im Alltag können der Auslöser für eine Geschichte sein.

Wie kam es zu dem Workshop?

Schon im letzten Jahr habe ich bei der Durchführung eines Kurses mit Geocaching mitgewirkt. In diesem Jahr wollen wir nun eben Kindern einen Einblick in die Produktion einer Radiosendung gewähren. Den Workshop ermöglicht hat die Nachbarschaftshilfe Vaterstetten, indem sie uns in ihr Ferienprogramm aufgenommen hat. Außerdem ist die Arbeiterwohlfahrt bereit, uns die Räumlichkeiten für ein Studio bereitzustellen.

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