Reden wir über:Ein Album mit Sammlerwert

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Jeremy Teigan und seine Band präsentieren CD im Alten Kino

interview Von Thorsten Rienth, Ebersberg

Die Band Jeremiah's Life & Death Blues Orchestra stellt am Samstagabend im Ebersberger Alten Kino ihr neues Album vor. Mit dabei: Clemens Kerner, Schlagzeug, Tobias Mückenberger, E- und Kontrabass, sowie Benedikt Michael, Keyboards. Für die ersten 50 CDs haben sich Jeremy Teigan (Foto: Endt) und die Musiker etwas Besonderes einfallen lassen.

SZ: Herr Teigan, Sie veröffentlichen ein neues Album - mal wieder. Wird's Ihnen nicht langsam zu viel?

Jeremy Teigan: Eigentlich habe ich noch gar nicht so viel veröffentlicht. Der Eindruck entsteht nur oft, weil ich gerne live spiele und das in relativ unterschiedlichen Kombinationen mit verschiedenen Musikern. Langweilig wird es aber sicher nicht! So ein Album bedeutet immer eine Menge Arbeit und Stress. Es musste einfach raus - das gilt für die Lieder selbst, aber auch für das Album.

"Deep in the Heart of Bavaria", so heißt der Titel. Das bedeutet wohl: Sie sind mitten in Bayern angekommen?

Sind wir mal ehrlich: Als Immigrant kommt man doch nie richtig an! Wir stehen immer mit einem Bein in dem Land, in dem wir wohnen. Und mit dem anderen Bein in dem Land, aus dem wir kommen. Ich bin in Schweden geboren, in den Bars von Sydney sozialisiert und im bayerischen Outback sesshaft geworden. Entsprechend verwirrt bin ich, so könnte man sagen. Inzwischen wohne ich zehn oder elf Jahre hier, meine Kinder sind hier und meine besten Freunde auch. Bayern ist klasse, es ist sozusagen der Mittelpunkt Europas - und ich bin sofort in allen möglichen anderen Ländern drumherum. Und dass Ebersberg der Mittelpunkt der Welt ist, wissen wir ja seit dem letzten großen Jubiläumsprogramm im Alten Kino.

Charakterisieren Sie das neue Album doch einmal.

Es ist ein sehr rohes Album. Es ist nur eine einzige Studioaufnahme dabei, die wir klassisch produziert haben, sprich: Die einzelnen Spuren wurden getrennt aufgenommen und dann zusammengefügt. Alle anderen Stücke sind Liveaufnahmen. Das Hauptlied, "Deep in the Heart of Bavaria" spiegelt den Titel wider. Für die Grundlinie haben wir eine Tuba durch den Synthesizer geschickt. Eine echt lustige Sache, bei der man aber sofort den bayerischen Einschlag erkennt. Ich stehe voll auf Walzer und Polka, es müssen ja nicht immer die ganz klassischen Varianten sein.

Die ersten 50 Alben bekommen ein individuelles Plattencover. Wer hat da zum Zeichenstift gegriffen?

Der Grafinger Künstler und Musiker Bernhard Tomm. Wir haben ihn gefragt, ob er eine Idee fürs Cover hat. Dann kam er mit 50 kleinen Bildern an. Daraus ist schließlich die Idee mit den verschiedenen Covern entstanden.

Ein Marketing-Gag, weil heute keiner mehr CDs kauft?

Absolut nicht. Da ist überhaupt kein Hintergedanke dabei. Unikate sind einfach immer was Schönes!

Am Samstag, 3. Oktober, stellen Jeremiah's Life & Death Blues Orchestra ihr neues Album "Deep in the Heart of Bavaria" im Ebersberger Alten Kino vor. Beginn ist um 20.30 Uhr. Als Vorband spielen Christian Schantz & Blauer Montag aus Berlin.

© SZ vom 01.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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