Reden wir über:Die Heimat im Focus

Andreas Lenz Bundestagsabgeordneter CSU
(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Der CSU-Abgeordnete Andreas Lenz verfasst nun Magazin-Kolumnen

Interview von Barbara Mooser

Themen aus dem Münchner Umland spielen im Magazin Focus und dem zugehörigen Online-Auftritt bisher keine große Rolle. Ein wenig wird das der Ebersberger CSU-Bundestagsabgeordnete Andreas Lenz nun ändern: In einer Kolumne, die in unregelmäßigen Abständen bei Focus Online erscheinen wird, erzählt er aus seinem Wahlkreis. In seinem ersten Text geht es um die Priesterweihe in Walpertskirchen (Landkreis Erding).

SZ: Planen Sie einen Berufswechsel - oder wie kommt es, dass Sie nun Autor beim Focus geworden sind?

Andreas Lenz: Ich wurde vom Focus gefragt, ob ich bereit wäre, ab und zu in netter Form eine Kolumne zu schreiben - mal über den Wahlkreis an sich, mal auch über den Bezug von Bundesthemen zum Wahlkreis. Eine Bekannte, die dort arbeitet, hatte mich vorgeschlagen. Aber nein: Einen Berufswechsel plane ich momentan nicht.

Dürfen Sie die Themen selbst aussuchen oder bekommen Sie Vorschläge? Und wie oft wird man von Ihnen lesen können?

Das war meine Bedingung, dass ich die Themen selbst aussuchen darf. Ich bekomme auch keine Vorgaben; auch für mich gilt die Pressefreiheit. Ich habe schon ein paar weitere Themen in der Pipeline, es schlägt ja so einiges auf, worüber man sich Gedanken macht. Vielleicht ist die Kolumne ja ein Ansporn, dass ich diese Gedanken häufiger aufschreibe. Geplant ist, dass die Kolumne so etwa einmal monatlich erscheint.

Ihr Beitrag beschreibt ein sehr harmonisches Zusammenleben auf dem Land, eine enge Verbundenheit der Menschen durch den Glauben.Muss man das nicht etwas differenzierter sehen? Wer schon einmal auf dem Land gelebt hat, weiß zum Beispiel, dass man sich bei manchen Anlässen sehen lassen muss, um nicht ins Gerede zu kommen - das hat nicht immer mit tief empfundenem Glauben zu tun.

Ich habe aufgeschrieben, wie ich es empfunden habe. Es waren einfach die Eindrücke, die ich so hatte. Aber ich kann gut verstehen, dass man das auch anders sehen kann. Ich wollte nicht den Eindruck erwecken, dass auf dem Dorf immer die heile Welt herrscht - und ich weiß natürlich, dass es immer auch um Sehen und Gesehenwerden geht, das gehört dazu. Ich will bei meinen Beiträgen kritische Situationen gar nicht aussparen, es soll nicht ein Bilderbuch-Bayern beschrieben werden, das nur aus Idyll besteht.

Man hat den Eindruck, für Sie selbst spielt der Glaube eine große Rolle - wie wirkt sich das im Alltag aus?

Ich denke, der Glaube trägt vor allem zum Wertfundament bei, auf dem man versucht, sein Handeln aufzubauen. Dabei ist natürlich der Anspruch bisweilen höher, als man das in der Wirklichkeit umsetzen kann.

Gehen Sie denn jeden Sonntag in die Kirche?

(Lacht) Naja, der Kirchenbesuch ist natürlich nicht das Einzige, woran sich die christliche Grundhaltung zeigt. Aber dadurch, dass ich zahlreiche Festgottesdienste besuche, komme ich wahrscheinlich schon einmal wöchentlich in die Kirche.

Worum wird es in Ihrem nächsten Beitrag gehen?

Die Plattform bietet die Möglichkeit, auf den ein oder anderen Sachverhalt näher einzugehen, Dinge auch zu erklären. Ich habe mir überlegt, die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt zu thematisieren. Das ist ja gerade in meinem Wahlkreis ein großes Thema, in Erding wie Ebersberg gleichermaßen. Das Thema Mobilität, insbesondere Voraussetzungen für Elektromobilität, will ich behandeln. Aber auch ein Thema wie die Milchkrise in der Landwirtschaft würde sich anbieten. Wie gesagt - da habe ich völlig freie Hand und es gibt Themen genug.

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