Reden wir über:Anliegen der Senioren-Union

Reden wir über: Foto: Peter Hinz-Rosin

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Renate Schaumberg steht für eine weitere Amtszeit zur Verfügung

Interview von Viviane Rückner

Bereits seit 2009 ist Renate Schaumberg () Vorsitzende des Kreisverbands der Senioren Union. Bei den Neuwahlen am Donnerstag, 23. März, wird sich die 76-Jährige für eine weitere Amtszeit zur Verfügung stellen. Hier erklärt die Grafingerin, wofür sie sich einsetzen will und wie sie ihre persönliche Zukunft sieht.

Warum ist es so wichtig, dass ältere Menschen in der Politik vertreten sind?

Renate Schaumberg: Die Jüngeren haben meist so viele eigene Probleme, dass sie keine Zeit haben, sich um die Probleme der Älteren zu kümmern. Dabei werden sie auch irgendwann älter - wir unterstützen also diese auch, indem wir versuchen, auch ihnen ein menschenwürdiges Dasein später zu ermöglichen.

Werden Sie dieses Jahr wieder antreten?

Auf alle Fälle. Allerdings bin ich bereits auf der Suche nach einem Nachfolger. Ich habe schon jemanden im Blick, der in zwei Jahren in Rente geht und nun anfängt, sich einzuarbeiten. Es ist jedoch nicht einfach, jemanden zu finden, der sich engagiert und noch fit genug ist. Die Menschen Anfang 60 sagen, sie seien noch zu jung für den Job, doch wenn sie älter sind, ist es zu spät, sich dann noch einzuarbeiten. In der Politik wird generell zu wenig auf Nachfolger geachtet. Ich finde es sehr wichtig, sich früh nach jemand Passendem umzuschauen.

Was, würden Sie sagen, haben Sie bislang alles erreicht?

Das ist immer etwas deprimierend. Es ist sehr schwierig, in unserer Bürokratie einen Antrag durchzubringen. Man muss immer wieder nachfragen und nachhaken, um die wichtigen Themen - von der Pflege über Wohnraum und Mobilität bis zur Rente - am Laufen zu halten. Dabei fallen viele Vorschläge in ein schwarzes Loch und werden nicht umgesetzt. Ein paar Anträge kommen schon durch, zwar nicht wörtlich, aber überarbeitet. Es ist aber sehr kompliziert. Eines unserer wichtigsten Themen ist die Mobilität, wir wünschen uns einen Rufbus, damit ältere Menschen flexibler sein können. Dieser Entwurf scheint es bis nach ganz oben geschafft zu haben, Thomas de Maizière sprach erst kürzlich in Berlin von der "Mobilität on demand". Außerdem setzen wir uns stark für eine neutrale Auskunftsstelle ein - einen Pflegestützpunkt, der nicht von Lobbyisten besetzt ist, denn Organisationen wie zum Beispiel die Caritas sind immer auch gewinnorientiert.

Besteht eine enge Zusammenarbeit mit der CSU?

Wir haben auf alle Fälle unseren eigenen Kopf. Aber wir kommunizieren natürlich mit den Abgeordneten. Wir können auch ganz schön lästig sein. Wenn wir bei den einen nicht durchkommen, dann gehen wir eben zur nächsten Ebene, höher und höher, bis wir eine Reaktion bekommen. Die Antworten auf unsere Anfragen sind manchmal typisches "Beamtendeutsch" und somit oft nicht leicht zu verstehen. Aber wenn unsere Anträge bearbeitet werden, sehen wir darin wenigstens das Bemühen, unsere Sorgen zu beachten, und können wieder nachfragen.

Was ist Ihrer Meinung nach die wichtigste Aufgabe des Kreisverbandes?

Im Landkreis ein gutes Leben für ältere Menschen möglich zu machen, im Sinne von Mobilität, Wohnraum und Pflege, aber auch, es angenehm zu gestalten, sodass sie sich wohlfühlen.

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