Pro:Ein wichtiges Signal

Pro & Contra

Von einer neuen Berufsschule würden viele jungen Leute im Landkreis profitieren. Deshalb kann man auch von der Politik etwas mehr Einsatz erwarten - auch finanziell

Von Karin Kampwerth

Eine Berufsschule wäre eine feine Sache, würde sie doch zweifellos die Ebersberger Bildungslandschaft nicht nur erweitern, sie wäre in einer Region, in der einzelne Gemeinden bei ihren Viertklässlern eine Übertrittsquote von 90 Prozent ans Gymnasium verzeichnen, auch ein wohltuendes Symbol für diejenigen, die sich trotz allen Leistungsstrebens für eine Ausbildung entscheiden. Wenn dann der Weg in die Berufsschule für die künftige Zahnmedizinische Fachangestellte, den Automechatroniker oder die Kinderpflegerin nicht allzu weit wäre, ist das nicht nur zeitlich eine Erleichterung. Es würde den vielen Berufsschülern aus dem Landkreis, die auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind, ordentlich Geld sparen. Erstattet bekommen Azubis die Fahrtkosten nämlich in der Regel nicht. Und beim Finanzamt können sie sie auch nicht geltend machen, denn bei Bruttolöhnen zwischen 200 und 700 Euro zahlen sie noch gar keine Steuern.

Woran aber hakt es dann, dass die Kommunen im Landkreis sich nicht darum reißen, Berufsschulstandort zu werden? Die ablehnende Haltung der Pöringer, die Sorge hatten, dass eine Reihe von Schülern mit dem eigenen Auto in die Schule fährt, mag man noch nachvollziehen, wenngleich so etwas kaum vorhersehbar ist. Grundsätzlich aber liegt es wohl daran, dass der Landkreis das entsprechende Grundstück gerne geschenkt hätte. Das ist verständlich, aber falsch, weil eine Berufsschule vielen "einheimischen" Azubis zugute käme. Ein wenig mehr monetäres Entgegenkommen des Kreises wäre ein Ansporn für Bewerber um den Standort, der andernfalls sicher als gewinnbringendes Bauland versilbert werden könnte.

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