Oft sagen Politiker beim Ausscheiden aus ihrem Amt, sie wollten es jetzt mal etwas ruhiger angehen lassen. Das kann man von Christine Bloch, die als Poinger Gemeinderätin zurückgetreten ist, nicht gerade behaupten: Die 58-Jährige will sehr aktiv bleiben - nur eben auf andere Art. Trekking in Nepal, eine Alpenüberquerung zu Fuß und den Jakobsweg, nichts weniger als das alles hat sie sich gemeinsam mit ihrem Mann für ihren politischen Ruhestand vorgenommen. "Ich werde jetzt sehr viel unterwegs sein", kündigte sie bei ihrer Verabschiedung in der jüngsten Gemeinderatssitzung an. Bloch, die in Poing auch die Tafel initiiert hat, saß seit 2008 für die SPD im Gemeinderat.
Nachrücker für Christine Bloch ist der 52-jährige Reinhard Tonollo. Der gebürtige Regensburger, der als Beamter beschäftigt ist, lebt seit 25 Jahren in Poing, er ist verheiratet und hat einen 20-jährigen Sohn. Vielen Poingern dürfte Tonollo durch seine zahlreichen Ehrenämter bekannt sein. Unter anderem ist er bei der Musikkapelle, beim Vereinskartell und beim Verein Kulturtage Poing zweiter Vorsitzender. Als einer der Initiatoren einer entsprechenden Bürgerinitiative engagiert er sich für ein Gymnasium in Poing. Er freue sich jetzt sehr auf seine Arbeit im Gemeinderat, sagt Tonollo, er hoffe, dass er sich in dem Gremium für Familien und Vereine, aber auch für ein verbessertes Kulturangebot in Poing einsetzen könne.
Auch bei den Freien Wählern (FWG) Poing gibt es einen Wechsel: Michael Frank, der dem Gremium ebenfalls seit 2008 angehörte, gibt sein Mandat aus gesundheitlichen Gründen auf. Frank war 2012 als Bürgermeisterkandidat der FWG angetreten und hatte fast 20 Prozent der Stimmen auf sich vereinen können - deutlich mehr als die Kandidatin der CSU. 2013 wurde Frank dann immerhin Dritter Bürgermeister, damals gab seine Fraktionskollegin Karin Kölln-Höllrigl ihr Amt ab. FWG-Fraktionschef Günter Scherzl dankte bei der jüngsten Gemeinderatssitzung Frank, der nicht anwesend war, für sein großes Engagement und das freundschaftliche Miteinander.
Franks Platz im Gemeinderat wird künftig Manfred Vodermeier einnehmen. Er ist Inhaber einer Touristikagentur und seit 2012 FWG-Mitglied. Der 48-Jährige, der aus einer Familie alteingesessener Poinger stammt und mit seiner Lebensgefährtin in der Gemeinde lebt, will sich für eine "gesunde Mischung" aus dörflichem Leben und Wachstum in Poing einsetzen. Auch die Sicherung qualitativ hochwertiger Nahversorgung und die Förderung von Vereinen sind ihm nach eigenen Angaben "ein Herzensanliegen".
Beide neuen Gemeinderäte werden in der Sitzung am 30. März vereidigt. Auch einen neuen Dritten Bürgermeister gilt es dann zu wählen. Die FWG hat als drittstärkste Fraktion hinter SPD und CSU erneut den Anspruch auf den Posten angemeldet.