Poing:Umzugsliste wird überprüft

Poinger Asylhelfer verhandeln mit dem Landratsamt

Bereits in dieser Woche sollen die ersten Asylbewerber aus der Turnhalle der Poinger Realschule in neue Unterkünfte vorwiegend im Landkreis Eichstätt umziehen. Mitglieder des Poinger Helferkreises haben allerdings an Landrat Robert Niedergesäß (CSU) appelliert, doch einen größeren Teil der Flüchtlinge als ursprünglich geplant im Landkreis zu belassen: Statt knapp 60, wie vom Landratsamt erhoben, wären es nach Angaben des Helferkreises mehr als 100, für die die Umsiedlung problematisch wäre. In einer E-Mail an Götz Kirchhoff vom Helferkreis hat der Landrat allerdings bereits am Samstag deutlich gemacht, dass er beim Umzug von wesentlich mehr Flüchtlingen aus Poing in die Plieninger Traglufthalle "größere Schwierigkeiten" sehe. Andere Nachrichten konnte er auch am Montag nicht überbringen: "Dass wir weitere 50 Menschen aus Poing nach Pliening übersiedeln, ist nach unserer Einschätzung keinesfalls möglich." Allerdings hat das Landratsamt zugesichert, nochmals eine Liste des Helferkreises zu überprüfen.

Das Landratsamt selbst hatte von dem Umzug in andere Regionen Bayerns bereits diejenigen ausgenommen, die einer Arbeit nachgehen, sich in einer Maßnahme der Agentur für Arbeit befinden oder eine Berufsschule besuchen. Auch die 31 Menschen, deren Asylantrag bereits anerkannt ist und die damit offiziell als "Fehlbeleger" in einer Asylunterkunft gelten, werden nicht aus dem Landkreis verlegt. Die Poinger Helfer weisen freilich darauf hin, dass einige Asylsuchende derzeit Praktika absolvieren, an Integrationskursen teilnehmen oder aber eine Aufnahmeprüfung bei der Uni München gemacht haben und einen Teilnahmebescheid bereits erhalten haben oder noch darauf warten.

Vorgeschlagen hat der Helferkreis daher, möglicherweise statt dessen Flüchtlinge zu verlegen, die derzeit in der Plieninger Traglufthalle leben und keine ähnlichen Perspektiven in der Region haben. Dadurch würde in der Halle mehr Platz für die Asylbewerber aus Poing. Denn die Halle ist zwar für annähernd 300 Menschen ausgelegt, deutlich mehr als 200 will der Kreis dort allerdings nicht mehr unterbringen. Für den Landrat ist aber auch dieser Vorschlag "kaum machbar". Zudem dann wohl der Plieninger Helferkreis für seine Schützlinge aktiv werden würde.

Niedergesäß weist auch darauf hin, dass die Grundsatzentscheidung zur Verlegung der Flüchtlinge aus Poing nicht das Landratsamt, sondern die Regierung von Oberbayern getroffen habe. Überdies seien die bisher in Poing geleisteten Integrationsfortschritte der Betroffenen ja nicht umsonst gewesen, "sondern begleiten die Menschen auch auf ihrem weiteren Weg", so der Landrat.

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