Poing:Trinkwasser wird teurer

Poing: Leitungswasser wird in Teilen des Landkreises teurer.

Leitungswasser wird in Teilen des Landkreises teurer.

(Foto: Roland Weihrauch/dpa)

Bisher waren es 91 Cent, von Januar an kostet der Kubikmeter 1,28 Euro. Im Landkreis Ebersberg sind mehrere Gemeinden betroffen. Für den Einzelnen bedeutet dies jährliche Mehrkosten im zweistelligen Bereich.

Von Barbara Mooser, Poing

Die Bürgerinnen und Bürger im Zuständigkeitsbereich des gemeinsamen Kommunalunternehmens VE München Ost müssen künftig mehr für ihr Trinkwasser und die Abwasserentsorgung ausgeben: Ein Kubikmeter Trinkwasser kostet statt 91 Cent von Januar an 1,28 Euro. Die Abwassergebühr wird von derzeit 1,70 Euro pro Kubikmeter auf 2,14 Euro angehoben. Bei einem jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von rund 44 Kubikmetern Trinkwasser bedeutet das für den einzelnen Mehrkosten von 35,66 Euro jährlich.

Grund für die Preiserhöhung, die am Dienstag in der Sitzung des Verwaltungsrates beschlossen wurde, ist, dass erhebliche Investitionen anstehen: Die Leitungen sind teilweise mehr als 60 Jahre alt, zudem muss ein neuer Brunnen gebaut werden. Auch die Kläranlage in Neufinsing muss baulich erweitert und auf die Abwässer von bald 175 000 Einwohnern im Einzugsgebiet ausgelegt werden.

Man wolle insgesamt verhindern, dass ein Investitionsstau entstehe und dann die Kosten auf nachfolgende Generationen abgewälzt würden, sagt der Verwaltungsratsvorsitzender und Zornedinger Bürgermeister Piet Mayr (CSU). Das Kommunalunternehmen ist für die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in 13 Gemeinden in den Landkreisen Ebersberg, Erding und München zuständig.

Im Kreis Ebersberg sind Anzing, Egmating, Kirchseeon, Oberpframmern, Pliening, Poing, Vaterstetten und Zorneding Trägergemeinden. In einer Pressemitteilung des gemeinsamen Kommunalunternehmens heißt es, man habe über Jahre hinweg versucht, die Gebühr für den Bürger günstig zu erhalten. Nun sei aber ein Sprung unumgänglich, er solle auch auf lange Sicht eine Gebührenstabilität bewirken. "Projekte mit vielen Bausteinen stehen an", heißt es in der Mitteilung weiter: Durch die Belastung von Pflanzenschutzmitteln habe man im Jahre 2006 drei Brunnen stilllegen müssen. Zwar gibt es noch zwei weitere Brunnen, doch laut dem Unternehmen ist es unumgänglich, einen weiteren Brunnen zu bauen. Vorher muss allerdings noch ein passender Standort gefunden werden.

Vor allem muss aber in das Kanalnetz investiert werden, viele der Abwasserleitungen kämen laut Untersuchungen eines Fachbüros in 15 bis 20 Jahren auf jeden Fall in ein Alter, wo eine Erneuerung nicht mehr aufzuschieben wäre. Sinnvoller ist laut Piet Mayr aber, bereits vorher sukzessive mit der Sanierung und Erneuerung zu beginnen. Doch es kommen auch noch andere Themen auf den VE München Ost zu: Die Entfernung von Medikamentenrückständen und Mikroplastik aus dem Abwasser oder die Rückgewinnung von Phosphor aus dem Klärschlamm stünden auf der Agenda, kündigt das Unternehmen an.

Trotz der anstehenden Erhöhung bewegt sich der Trinkwasserpreis nach Angaben des Unternehmens auch künftig "im mittleren Preissegment". Bayerische Haushalte zahlten im Jahr 2013 durchschnittlich 1,45 Euro für einen Kubikmeter Wasser. In den umliegenden Gemeinden bewegen sich die aktuellen Gebühren zwischen 90 Cent und 1,53 Euro, allerdings stehen auch bei anderen Wasserversorgern Preiserhöhungen an. Beim Abwasser liegt das Unternehmen mit dem Sitz in Poing über dem bayerischen Durchschnittswert von 1,89 Euro.

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