Das Trinkwasser in den 13 Gemeinden in den Landkreisen Ebersberg, Erding und München, für die das gemeinsame Kommunalunternehmen VE München Ost zuständig ist, wird etwas teurer: Ein Kubikmeter Wasser wird von Januar 2016 an 91 Cent kosten, das ist eine Steigerung um vier Cent. Der Verwaltungsrat hat die Änderung in seiner Sitzung am Donnerstag beschlossen. Er reagiert damit auf die Tatsache, dass das Unternehmen in den vergangenen Jahren im Wasserbereich ständig Verluste einfuhr. Daran hat auch eine Erhöhung des Wasserpreises im Jahr 2013 von 81 auf 87 Cent nicht viel geändert, auch 2014 lag das Minus noch bei 228 000 Euro. Laut Artikel 8 des bayerischen Kommunalabgabengesetztes sollen die Trinkwasser- und Abwassergebühren allerdings kostendeckend sein.
Auch wenn die Bürgerinnen und Bürger im Versorgungsgebiet nun etwas mehr zahlen müssen, kommen sie immer noch günstiger davon als andernorts in Bayern. Laut dem statistischen Landesamt zahlten bayerische Haushalte bereits im Jahr 2010 durchschnittlich 1,38 Euro pro Kubikmeter für das Trinkwasser. Der Durchschnitt in den Nachbargemeinden des VE München Ost liegt laut Verwaltungsratsvorsitzendem Piet Mayr, dem Zornedinger Bürgermeister, bei 1,23 Euro. Ohne Diskussion und ohne Gegenstimmen billigten die Mitglieder des Verwaltungsrats daher auch die Erhöhung.
Nicht zur Sprache kam im gerade einmal zehn Minuten dauernden öffentlichen Teil der Sitzung das Thema, mit dem sich Verwaltungsratsvorsitzender Piet Mayr in den vergangenen Monaten am intensivsten befasst hatte: der Bericht des kommunalen Prüfungsverbands über massive Verstöße des früheren Vorstands, der schließlich auch zu dessen fristloser Kündigung führte. Damals hat Mayr die kommissarische Leitung des gemeinsamen Kommunalunternehmens übernommen, doch im November darf er diese Aufgabe wieder abgeben. Dann steigt Thilo Kopmann als geschäftsführender Vorstand ein. Kopmann ist derzeit Geschäfts- und Technischer Leiter beim Amperverband mit Sitz in Eichenau (Landkreis Fürstenfeldbruck).