Poing:Trauer um Dieter Knautz

Dieter Knautz

Seit 22 Jahren setzt sich Dieter Knautz für die Menschen im weißrussischen Gomel ein. Nun ist der Poinger im Alter von 68 Jahren gestorben.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Von Wieland Bögel, Poing

Den Hilfsbedürftigen helfen, das war stets das Anliegen von Dieter Knautz, der nun im Alter von 68 Jahren gestorben ist. Besonders hilfsbedürftig waren - und sind immer noch - die Menschen, die in der Umgebung des vor 30 Jahren explodierten Atomkraftwerks Tschernobyl leben müssen, etwa im weißrussischen Gomel. Die zweitgrößte Stadt des Landes liegt zwar außerhalb der Sperrzone, die radioaktive Belastung ist dort aber trotzdem weit höher, als es für die Gesundheit der Bewohner gut wäre. Zusätzlich leiden die Menschen unter der desolaten wirtschaftlichen Situation des Landes.

Hier Abhilfe zu schaffen war und ist das Ziel des 1994 von Knautz mitgegründeten Vereins Gomel-Hilfe. Regelmäßig, meist zwei Mal im Jahr, fährt ein Transporter mit Medikamenten und Medizingeräten für Krankenhäuser aber auch Alltagsgütern wie etwa Babynahrung oder Brillen nach Weißrussland. Zudem organisierte der Verein die medizinische Versorgung von Menschen, die eine solche in ihrer weißrussischen Heimat nicht bekommen würden. Vor allem Kindern wurde so eine Operation in Deutschland ermöglicht, viele der jungen Patienten können heute ein normales Leben führen.

Für sein Engagement hat Dieter Knautz zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen erhalten. So wurde ihm bereits 2003 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Sechs Jahre später ehrte ihn seine Heimat-Gemeinde Poing mit der Bürgermedaille, außerdem bekam er den Ehren-Professor-Titel der Universität der Stadt Gomel verliehen.

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