Poing:Traglufthalle wird nicht bezogen

Neue Traglufthalle in Grub

Die Traglufthalle in Grub, hier beim Tag der offenen Tür im Juni, bleibt vorerst leer.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Regierung von Oberbayern verteilt Flüchtlinge in andere Einrichtungen

Die Traglufthalle in Grub wird aus Gründen der Wirtschaftlichkeit zunächst nicht bezogen. Dies hat laut einer Pressemitteilung aus dem Ebersberger Landratsamt die Regierung von Oberbayern am Mittwochnachmittag entschieden. Darüber hat Landrat Robert Niedergesäß (CSU) Poings Bürgermeister Albert Hingerl (SPD) und den Vorsitzenden des dortigen Helferkreises, Götz Kirchhoff, am gleichen Abend per E-Mail informiert.

Nur Asylbewerber, die einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz haben, können bleiben

Ein großer Teil der gut 200 Asylbewerber, die im Moment noch in der Schulturnhalle der Dominik-Brunner-Realschule in Poing untergebracht sind, wird von nächster Woche an bis Ende August in freie Einrichtungen der Regierung von Oberbayern umziehen. Nicht umziehen werden Asylbewerber, die einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz haben sowie anerkannte Flüchtlinge.

Insgesamt bleiben mehr als 50 Bewohner aus Poing im Landkreis. Sie werden zunächst in die Traglufthalle nach Pliening umziehen. Darüber hat Landrat Niedergesäß den Plieninger Bürgermeister Roland Frick (CSU) bereits informiert. Dort sind aktuell knapp 150 Menschen untergebracht. Allerdings wird auch diese Traglufthalle ihren Betrieb spätestens Ende April 2017 einstellen. Bis dahin bittet der Landrat die ehrenamtlichen Helfer, die sich in den vergangenen Monaten mit großem Engagement für die Bewohner der Schulturnhalle eingesetzt hätten, sie auch in dieser Situation zu unterstützen. "Wir haben im Landkreis Ebersberg im Moment keine alternativen Unterbringungsmöglichkeiten", so der Landrat. Der bereits für Juni geplante Umzug in die Traglufthalle hat sich insbesondere wegen der noch nicht ausreichenden Klimatisierung in den Sommermonaten bis heute verzögert. Nun prüft das Sozialministerium auf Bitte der Regierung, ob diese Halle zumindest bis zum Vertragsende im Mai 2017 als Notunterkunft im Rahmen des Notfallplanes für den Landkreis eingesetzt werden kann, falls dieser wieder einmal aktiv würde. Auf diesem Weg müsste man nicht erneut die Dreifachturnhalle des Humboldt-Gymnasiums in Vaterstetten zweckentfremden. Die Regierung stellt dem Landkreis Ebersberg ferner fünf Container-Anlagen für je 30 Bewohner zur Verfügung, damit der Landkreis, der mit der aktuellen und erneuten Abverlegung von mehr als 150 Asylbewerbern deutlich unter die Quotenerfüllung fällt, für etwaige Neuzuweisungen wieder aufnahmefähig wird. Ob diese Anlagen an einem oder mehreren Standorten etabliert werden, ist nach Angabe aus dem Ebersberger Landratsamt noch offen, ebenso die Standortsuche.

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