Neue Kirche Poing:Bischof segnet den Bau und legt den Grundstein

Neue Kirche Poing: Das Fundament ist fertig: Weihbischof Bernhard Haßlberger feiert mit der Gemeinde Poing die Grundsteinlegung der neuen Kirche.

Das Fundament ist fertig: Weihbischof Bernhard Haßlberger feiert mit der Gemeinde Poing die Grundsteinlegung der neuen Kirche.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Poing ist eine von nur zwei Gemeinden der Erzdiözese, die eine neue Kirche bauen. Mitte 2017 soll das Gotteshaus, das Platz für 350 Menschen bietet, fertig sein.

Von Jessica Morof, Poing

Sachte lässt die Sonne ihr warmes Nachmittagslicht über das Gesicht des Weihbischofs fließen. Die goldenen Fäden seines hellen Gewands spiegeln die Strahlen glitzernd wieder. "Der Friede sei mit euch", spricht Bernhard Haßlberger, der Seelsorger der Region Nord der Erzdiözese München und Freising. "Und mit deinem Geiste", antworten die Menschen, die sich in einem Halbkreis vor ihm versammelt haben. Und obwohl die Kirche weder Fassaden noch Dach hat, vibrieren die mehr als hundert Stimmen volltönend durch das zukünftige Kirchenschiff.

Für die katholische Kirchengemeinde in Poing ist dieser Dienstag ein wichtiger Tag. Am Gedenktag des Seligen Pater Rupert Mayer, dem Patron des künftigen Gotteshauses, legen die Gemeinde, die Kirchengemeinde, die Erzdiözese und die Bauverantwortlichen endlich gemeinsam den Grundstein für den Bau. Schon sehr lange dauere die Planung dieser zweiten Poinger Kirche inzwischen an - das betont jeder der anwesenden Redner. Doch, wie es immer so schön heißt, wird am Ende ja gut, was lange währt. Darauf weist auch Hans-Jürgen Dennemarck, Leiter des Ressorts Bauwesen und Kunst im Ordinariat München, hin.

Neue Kirche Poing: Noch stehen nur das Fundament und wenige Mauern des künftigen Kirchenschiffs.

Noch stehen nur das Fundament und wenige Mauern des künftigen Kirchenschiffs.

(Foto: Photographie Peter Hinz-Rosin)

Im Mittelpunkt stehen die Segnung und die Zeitkapsel

Feierlich geht die Grundsteinlegung von statten. Zum Einzug des Weihbischofs, der von den Ministranten umringt wird, spielt die Blaskapelle Poing ein getragenes Musikstück. Der Duft von Weihrauch wabert durch den Besucherkreis und wird von den vier hohen Fundamentmauern im offenen Kirchengebäude festgehalten, das später einmal 350 Menschen Platz bieten soll. Im Mittelpunkt der Festlichkeiten steht die Segnung der Kirche durch Haßlberger, das Unterzeichnen der Grundsteinurkunde sowie die Befüllung und Versenkung der Grundsteindose.

"Seht die Wohnung Gottes unter den Menschen", predigt der Weihbischof den "theologische Bauplan" der neuen Kirche. Denn schließlich gebe es nicht nur einen statischen Plan, der die Wände und Decken festlegt. Es gebe auch einen göttlichen Plan. Die Kirche sei nicht ausschließlich ein Versammlungsort, sondern auch ein Zeichen für die Gläubigen der Gemeinde: "Gott ist da, mitten unter uns", betont der Bischof immer wieder. Auch deshalb sei es gut, bald diese zweite Kirche in Poing zu haben. Sie biete nicht nur mehr Platz, sondern verbreite auch dieses Zeichen des Glaubens deutlich. Anschließend geht der Weihbischof im Kreis durch den künftigen Altarraum und segnet die Kirche sowie die Anwesenden, die sich auf dem noch kahlen Betonboden dicht um ihn herum versammelt haben.

Dann endlich dürfen alle am Bau beteiligten Akteure die Grundsteinurkunde feierlich unterzeichnen. Unter zwei große Dokumente setzen der Weihbischof, Pfarrer Michael Holzner, Hans-Jürgen Dennemarck, Leiter des Ressorts Bauwesen und Kunst im Ordinariat München, Architekt Andreas Meck, Poings zweiter Bürgermeister Franz Langlechner und weitere Vertreter der Kirche und der Gemeinde ihre Unterschrift. Und das dauert. "Es ist ein bisschen kompliziert", entschuldigt sich Holzner bei den geduldigen Gästen. "Aber so etwas machen wir ja auch nicht dauernd", fügt er hinzu und lacht fröhlich. Tatsächlich ist Poing eine von nur zwei Gemeinden der Erzdiözese München und Freising, in denen eine neue Kirche gebaut wird. Die Grundsteinlegung hat deshalb wirklich Seltenheitswert.

Neue Kirche Poing: Pfarrer Michael Holzner, Weihbischoff Haßlberger und Manfred Rudolf befüllen die Bulle.

Pfarrer Michael Holzner, Weihbischoff Haßlberger und Manfred Rudolf befüllen die Bulle.

(Foto: Photographie Peter Hinz-Rosin)
Neue Kirche Poing: Pfarrer Michael Holzner unterschreibt die Grundsteinurkunde.

Pfarrer Michael Holzner unterschreibt die Grundsteinurkunde.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)
Neue Kirche Poing: Auch Bischof Haßlberger setzt seine Unterschrift unter das Dokument.

Auch Bischof Haßlberger setzt seine Unterschrift unter das Dokument.

(Foto: Photographie Peter Hinz-Rosin)

Mit Gottes Hilfe soll der Bau weiter reibungslos ablaufen

Um den besonderen Tag auch für die Zukunft festhalten zu können, haben sich die Veranstalter entschlossen, eine Zeitkapsel ins Fundament einzulassen. Auf der linken Seite des zukünftigen Kirchenschiffs befindet sich noch ein rundes Loch im dicken Betonboden; davor der Tisch mit den Urkunden und der Grundsteindose. Auch das Kupfer der Kapsel strahlt in der Sonne. Hinein kommen unter anderem eine Ausführung der Urkunde, Tageszeitungen sowie die Einladung zur Grundsteinlegung. Auch jetzt stockt der Ablauf ein wenig. "Die Zeitung ist höher als die Urkunde", bemerkt Pfarrer Holzner. "Wir müssen sie noch ein bisschen reinstopfen." Doch schon kurz darauf kann Weihbischof Haßlberger unter viel Blitz- und Kameralicht die fest verschlossene Kapsel endlich in den Boden versenken.

Im Anschluss sprechen noch die Bauverantwortlichen Dennemarck und Meck sowie Langlechner zu den Anwesenden. Alle wünschen, dass der weitere Bau mit Gottes Hilfe sicher und schnell ablaufen wird, sodass der Fertigstellung Mitte 2017 nichts im Wege steht. Doch den Abschluss der Feierlichkeiten dürfen die Mitglieder der Kirchengemeinde selbst gestalten. Mit bunten Stiften beschriften sie große Kiesel mit eigenen Wünschen. Laut klackend landen die Steine dann in der letzten Öffnung des Bodens, genau in der Mitte des Raums. So kann jeder seinen individuellen Grundstein legen", erklärt Pfarrgemeinderatsvorsitzender Franz Hohl. "Und sich bei jedem Besuch daran erinnern."

Neue Kirche Poing: Das Modell der Katholischen Rupert-Mayer Kirche steht im Pfarrheim.

Das Modell der Katholischen Rupert-Mayer Kirche steht im Pfarrheim.

(Foto: Photographie Peter Hinz-Rosin)
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