Poing:Poing wird bepflanzt

Lesezeit: 1 min

Das Gemeinschaftsprojekt soll die Artenvielfalt fördern

Langsam kommt der Frühling näher, schüchtern linsen seine ersten Vorboten aus der Erde. Und der Ein oder Andere begibt sich in den Garten um die eigenen Beete und den Rasen auf das Jahr vorzubereiten. Am Freitag, den 10. April und am Samstag, den 11. April wird in Poing auch über den Gartenzaun hinaus gesehen. Denn die Gemeinde und der Bauhof laden erstmalig alle Bürgerinnen und Bürger zu einer gemeinschaftlichen Pflanzaktion ein. In der neuen Ortsmitte, der Bergfeldstraße, im Bergfeldpark, am Hanselbrunn und in der Neufarner Straße werden heimische Ansaaten gepflanzt. Dabei handelt es sich hauptsächlich um heimische Wildstauden.

Der Projektleiter Reinhard Witt und sein Team werden 2800 Stauden bereitlegen. "Es gibt also genug Arbeit", so der Grünplaner. Aber auch Wiesensalbei, Margeriten, wilder Hornklee und viele weitere blühende heimische Sorten werden gepflanzt. "Es geht auch darum, die tierische Artenvielfalt zurückzubringen", erklärt Witt. Das ist auch das Motto des Bundesprogramms "Biologische Vielfalt". Die Maßnahme sieht vor, die Diversität der Pflanzenwelt wiederherzustellen und somit langfristig die Vielfalt aller Tier- und Pflanzenarten zu erhalten.

Also werden unter dem Motto "Blumenwiese für Biene, Hummel & Co" kollektiv vor allem sogenannte Magerflächen kultiviert. Diese sind aus Kies und nach einer erfolgreichen Kultivierung wenig pflegeintensiv. Sie müssen nicht gegossen werden und es entsteht kein Unkraut. Auch regelmäßiges Mähen ist hier nicht erforderlich.

Doch auch die schon bestehenden Grünflächen werden aufgewertet. Durch die Methode der Artenanreicherung werden ebenfalls Wildstauden und Wildblumenzwiebeln eingepflanzt, woraus ökologisch wertvolle Blumenwiesen entstehen.

In anderen Gemeinden, wie Kirchseeon, Grafing oder Vaterstetten findet eine öffentliche naturnahe Straßenbegrünung ebenfalls schon seit Jahren statt, bemerkt der Landschaftsgärtner. Jedoch ist die Einbeziehung der Gemeindemitglieder ein Pilotprojekt. "Wir erwarten zwischen einem und hundert Menschen", fügt er schmunzelnd hinzu, "man lernt auf jeden Fall eine ganze Menge".

© SZ vom 09.04.2015 / lewe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: