Poing:Keine Alternative zu Turnhallen

Grünen-Kreisrat Reinhard Oellerer reagiert auf Kritik der Schulen

Der Anzinger Grünen-Kreisrat Reinhard Oellerer hat nach der Kritik der Poinger Schulen in einem offenen Brief Stellung zu seiner Aussage im Kreisausschuss genommen. Dort hatte er gefordert, zusätzliche Räume für den Aufenthalt der Flüchtlinge in den Schulen bereit zu stellen. Die Schulen wiederum hatten argumentiert, eine Öffnung gefährde die Sicherheitskonzepte. "Seit Ankunft der ersten Flüchtlinge im Landkreis sind wir mit solchen latenten Ängsten vor den uns fremden Menschen konfrontiert", schreibt Oellerer, selbst Lehrer am Gymnasium in Markt Schwaben, wo aktuell 250 Flüchtlinge in der Turnhalle untergebracht sind. "Sie waren bisher unbegründet. Es kam im Landkreis zu keinerlei Übergriffen durch Asylbewerber. Aber es gab Übergriffe auf Ausländer." Der Kreisrat, der die Initiative "Offenes Anzing" mitgegründet hat, hält es für die "beste Methode", sich den Fremden zu öffnen. "Deshalb kann ich es gar nicht glauben, dass ausgerechnet Schulen die Bereitstellung von ein wenig mehr Raum zum Leben mit dem Argument ablehnen, sie könnten die Schulen nicht öffnen für ,unbekannte/schulfremde Personen jedweder Herkunft/jedweden Alters und Geschlechts'", schreibt er. Vielmehr müsse man in der derzeitigen Lage alles tun, um die Situation der Flüchtlinge, die in den Schulturnhallen untergebracht sind, nach Kräften zu verbessern. "Wir können die Menschen doch nicht auf die Straße werfen oder sie in Zelte stecken." Die Kommunalpolitik könne keine Garantien geben, wann die Hallen wieder ihrer eigentlichen Bestimmung überlassen werden können.

© SZ vom 27.02.2016 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: