Poing:Freude in Moll

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Swingendes Weihnachtskonzert aus Finnland

Weihnachten ist das Fest der Freude, die große Geburtstagsparty der Christenheit, andererseits aber auch ein Moment des Innehaltens, eine Zeit der Besinnung und des intimen Miteinanders der Familie. Stets ist die weihnachtliche Musik, mal fröhlich sprudelnd, mal melancholisch ruhig, ein Spiegel dieser zwei Seiten - und wer könnte dies besser verstehen und erklingen lassen als die Finnen, das einzige Volk, das sich in Moll freuen kann. Dies sagt jedenfalls die in München lebende finnische Sängerin Tuija Komi, die mit "Joulu & Jul", ihrem swingenden Weihnachtsalbum, einen Beweis für die fröhliche Melancholie der Finnen liefert. Am Donnerstag, 8. Dezember, kann man dieses außergewöhnliche Programm in der evangelischen Christuskirche in Poing erleben.

Schon die finnische Sprache mit dem lustig gerollten R und den vielen gedoppelten und gezogenen Vokalen, die sich bestens zu einer speziellen Form des Scattens anbieten, klingt ungewohnt für hiesige Ohren. Und dann kommt eine besondere Art des Blues dazu, die man nur in Finnland findet und die sich in Stilen wie dem Humppa und dem finnischen Tango äußert. Schließlich fasziniert Komis kühle, helle, also "nordische", aber trotzdem soulige Stimme.

Das Gespür dafür, was musikalisch zu ihr passt, zeichnen Komi aus, zuletzt dokumentiert auf dem romantischen Album "Something", auf dem sie mit ihrer schönen Stimme überzeugte. Die trägt auch durch ihr Programm mit sechs finnischen Weihnachtsliedern, die hierzulande unbekannt sein dürften, zwei schwedischen Stücken, dem norwegisch-dänischen "Du grønne glittrende tre" von Edvard Grieg, dem schwedischen Volkssong "Mitt hjerte alltid vanker" und zwei deutschen Liedern, die auch im Norden zu Weihnachten gehören: Aus "Stille Nacht, heilige Nacht" wird "Jouluyö, juhlayö", und aus "Leise rieselt der Schnee" "Hiutaleet maahan leijailee". Komis Begleiter sind Walter Lang am Klavier, Peter Cudek am Kontrabass und Martin Kolb am Schlagzeug. Beginn ist um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei.

© SZ vom 02.12.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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