Poing:Es tut sich was in Poing-Süd

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Auf dem Liebhart-Areal könnte bald ein Neubau mit Gaststätte entstehen

Von Barbara Mooser, Poing

Das Hotel Strasser liegt bereits in Trümmern, bald wird es einem zweiten markanten Gebäude in der alten Poinger Ortsmitte ähnlich ergehen: Der Abriss der Gaststätte Liebhart steht bevor, die Pläne für den Neubau sind vom Gemeinderat abgesegnet. Besonders erfreulich ist in den Augen der Gemeinderatsmitglieder dabei, dass es weiter neben Kirche und Maibaum eine Gaststätte geben wird - das jedenfalls hat der Bauherr versprochen. Auf dieses Versprechen muss die Gemeinde auch vertrauen, verpflichtet werden kann der Bauherr in dieser Hinsicht zu nichts, wie in der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses deutlich wurde.

Seit mehr als 100 Jahren gibt es an der Kreuzung der Anzinger mit der Hauptstraße eine Wirtschaft. Früher feierten die Poinger hier Bälle und Hochzeiten, trafen sich nach der Kirche zum Stammtisch. Diese Zeiten sind längst vorbei, alle Versuche, das alte Gebäude wiederzubeleben, sind gescheitert. Deshalb ist schon lange klar, dass es wohl abgerissen wird. Bereits seit 2011 gibt es einen Vorbescheid für den Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses an dieser Stelle, jetzt wurde auch der offizielle Bauantrag eingereicht. Geplant sind außer einer Gaststätte und einem Ladenlokal im Erdgeschoss 16 Wohnungen. Die Gemeinderäte hatten dagegen nichts einzuwenden, im Gegenteil: "Für uns ist das ein Moment, auf den wir lange gewartet haben", sagte Bürgermeister Albert Hingerl (SPD). Er zeigte sich erfreut darüber, dass der Bauherr erklärt habe, tatsächlich die erhoffte Gaststätte in dem Neubau unterzubringen. "Es scheint fast, als ob die unendliche Geschichte doch noch ein Ende finden würde", sagte auch Peter Maier (SPD). Er gestand, daran fast nicht mehr geglaubt zu haben. Der geplante Neubau, so Maier, "schaut gut aus, er wird sich einfügen". Erfreut zeigte sich auch Michael Frank (FWG): Kirche, Maibaum und Wirtshaus gehöre nun einmal einfach zusammen, sagte er.

Doch das wird nicht das einzige Großprojekt sein, das in den nächsten Monaten in Poing-Süd in Angriff genommen wird. Dass nördlich vom Liebhart-Areal in Richtung Wildpark eine größere Wohnanlage entsteht, ist bekannt. Nun erwägt der Bauherr außerdem, statt zweier oberirdischer Parkgebäude lieber einen Supermarkt, einen Quartiersplatz und ein betreutes Wohnen mit Ärztehaus zu realisieren. Einen Interessenten für den Supermarkt gäbe es bereits: Rewe habe bereits zugesagt, den Markt betreiben zu wollen, sollte er gebaut werden, sagte Planer Markus Steffelbauer im Ausschuss. Rewe habe auch versprochen, den bereits bestehenden kleineren Supermarkt in Poing-Süd ein Jahr lang weiterzubetreiben. Trägt er sich in dieser Zeit trotz des zusätzlichen modernen Marktes, könnte er auch darüber hinaus Bestand haben. Der neue Supermarkt wäre zweieinhalbmal so groß wie der jetzt bestehende, er hätte allerdings eine weniger zentrale Lage im alten Ortsteil.

Eine Entscheidung treffen mussten die Gemeinderäte am Dienstag nicht, sie sollen nun zunächst die neuen Ideen in den Fraktionen diskutieren. "Für die Gemeinde ist es eine Option, die man nicht ignorieren darf", sagte Bürgermeister Albert Hingerl.

© SZ vom 25.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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