Poing:Doppelpass

Herbert Matzner bewirtet Sportler und kocht für Kitas

Von Victor Sattler, Poing

Poing: Von Sportlern allein könne er nicht leben, sagt Herbert Matzner. Deshalb betreibt er noch eine Cateringfirma.

Von Sportlern allein könne er nicht leben, sagt Herbert Matzner. Deshalb betreibt er noch eine Cateringfirma.

(Foto: Christian Endt)

"Mit einer Sportgaststätte sind Insolvenz und Ruin programmiert", behauptet Herbert Matzner, Wirt der "Poinger Einkehr", ungerührt. Er könne nur den Kopf schütteln über so ein Geschäftsmodell, seine Frau reicht den Hörer schnell an ihn weiter, als sie "Sportgaststätte" hört. Die Matzners und die Poinger insgesamt haben allen Grund, skeptisch zu sein: In der Geschichte des Poinger Wirtshauses seien fünf Vorpächter, die sich alle an der Schiene Sportgaststätte versuchten, stets gescheitert; der letzte nach nur drei Jahren, berichtet Matzner.

Das soll nicht heißen, dass in der "Poinger Einkehr" keine Sportler einkehren dürften, im Gegenteil. Herbert Matzner bemüht sich aber, diese Zielgruppe eher marginal zu halten. Matzners Monopol ist der Familienfaktor, betont er, Familien finden hier ein großes bayrisches Angebot; so ist es nur folgerichtig, dass das Wirtshaus auch regelmäßig das Catering für Kindertagesstätten übernimmt, als weiteres Standbein. "Von den Sportlern kann ich nicht leben", erklärt Matzner, denn es gilt, außergewöhnlich hohe Pacht- und Energiekosten zu stemmen. Allein für den Strom würde der Betrieb monatlich 3000 Euro brutto entrichten. "Und bei der Pacht weiß ich, dass alle umliegenden Betriebe erheblich weniger zahlen müssen", verrät Herbert Matzner.

Für eine Weile war im Poinger Gemeinderat ein Kiosk für das Sportzentrum im Gespräch, erzählt Matzner, vergleichsweise etwa mit dem Kiosk in Anzing. Der Antrag wurde abgelehnt und das Wirtshaus "Poinger Einkehr" steht somit dort weiterhin außer Konkurrenz. Aber Herbert Matzner ist niemand, der sich von einem Kiosk hätte einschüchtern lassen. "Ich hab' von Anfang an immer mein eigenes Konzept gemacht", betont er mit fester Stimme, "wir waren hier niemals erst auf die Sportler angewiesen."

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