Pliening:Wohnraum unter Folie

Pliening: Die Halle steht, jetzt geht es mit der Innenausstattung weiter.

Die Halle steht, jetzt geht es mit der Innenausstattung weiter.

(Foto: Christian Endt)

In Pliening wird die erste Traglufthalle für Flüchtlinge errichtet

Von Max nahrhaft, Pliening

- Dort, wo später der Aufenthaltsraum sein soll, steht jetzt noch ein großer gelber Radlader unter dem hohen Plastikdach der Traglufthalle. Viele Handwerker laufen durch die Halle und führen die ersten Arbeiten unter dem Zelt aus. Es herrscht ein reger Betrieb unter dem aufblasbaren Dach, um die Flüchtlingsunterkunft so schnell wie möglich fertig zustellen.

Seit dieser Woche steht zwischen den Ortschaften Pliening und Gelting die neue Halle, in der knapp 300 Flüchtlinge eine Unterkunft finden sollen. Es ist bislang die erste Traglufthalle im Landkreis Ebersberg, die für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden soll. Die ersten 20 Schreiner sind schon am Werk, um den Raum der neun Meter hohen Halle auszubauen. "Das Besondere hier ist, dass wir nicht einfache dreckige Container unter die Halle stellen, sondern echte Räume aus Holz bauen", sagt Max Bieringer, der leitende Schreiner. Auf den hölzernen Boden sollen 48 Wohnräume mit Stockbetten für jeweils sechs Schutzsuchende entstehen. Dazu kommen zwei Sanitärbereiche, nach Geschlechtern getrennt, ein großer Aufenthaltsraum und einige Verwaltungsbüros. Zwar werden die einzelnen Räume aus Kostengründen nicht mit Zimmerdecken ausgestattet, doch sollen alle Wände 2,5 Meter hoch gebaut werden, um möglichst viel Privatsphäre zu schaffen. Im Moment hallt noch jedes Geräusch durch die gesamte Halle. Der Lärmschutz solle aber allein durch den Einbau der Wände verbessert werden. "Die Branche erfährt gerade einen echten Boom. Das merkt man daran, dass es für manche Bauelemente, die wir brauchen, Lieferengpässe von mehreren Wochen gibt", sagte Bieringer.

Die Halle selbst besteht aus mehreren Lagen Plastikfolie und wird ohne irgendwelche Stützpfeiler getragen. Allein die Metallverstrebungen auf der Außenseite und ein leichter Überdruck im Inneren der Halle reichen aus, damit das Konstrukt nicht in sich zusammenfällt.

Die Bauarbeiten haben mit einigen Wochen Verspätung begonnen, da noch keine Baugenehmigung vorlag. Jetzt soll die Traglufthalle trotz kleiner Verzögerungen zeitnah zum Einzug bereit stehen. Norbert Neugebauer vom Landratsamt in Ebersberg sagte: "Der Innenausbau soll noch im März abgeschlossen sein. Die ersten Menschen können dann voraussichtlich von Mitte April an die Halle bewohnen.

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