Der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München wäre bereit, elf Gemeinden aus den Landkreisen Ebersberg, Erding und München bei einer übergreifenden Verkehrsplanung zu unterstützen. Erste Sondierungsgespräche seien positiv verlaufen, sagt Martin Schmidt-Roschow, Chef des Plieninger Bauamts, derzeit noch zuständig für die Koordinierung. Voraussichtlich im September werde es ein Treffen aller Bürgermeister geben, bei dem der Planungsverband das mögliche Vorgehen skizzieren könnte.
Nun soll der Planungsverband nicht unbedingt selbst das Gutachten für die Gemeinden erstellen, die gemeinsam verhindern wollen, dass sie vom Verkehr überrollt werden. Er könnte aber, so Schmidt-Roschow, Vorarbeiten leisten, damit Ziel und Vorgaben des Gutachtens sauber definiert werden können. Denkbar wäre seiner Ansicht nach, dass nochmals Vertreter aller Gemeinden in einem Workshop deutlich machen, was sie sich erhoffen und wo vielleicht die Grenzen der Zusammenarbeit liegen. Bereits Anfang des Jahres haben die Bürgermeister von Poing, Pliening, Markt Schwaben, Vaterstetten, Anzing, Forstinning, Kirchheim, Feldkirchen, Aschheim und Finsing ihren Willen bekundet, Verkehrsprobleme überörtlich und gemeinsam lösen zu wollen. Inzwischen ist auch die Gemeinde Haar zum Zehnerbund gestoßen. Das gemeinsame Konzept soll aber nicht nur auf den Bau weiterer Straßen abheben, sondern auch Lösungen für öffentlichen Nahverkehr und Radwege bieten. Dabei leiden die Gemeinden unter recht unterschiedlichen Verkehrsproblemen - einige beklagen vor allem den Schwerlastverkehr, andere die vielen Autos, die durch neue Wohngebiete und Firmenansiedlungen angezogen werden.
In einer ersten Runde haben die Gemeinden einen Wunschkatalog festgelegt. Die Forderungen zu bündeln und zu strukturieren könnte der Planungsverband übernehmen, sofern die Bürgermeister ihn im Herbst beauftragen. Dann erst würde das Gutachten ausgeschrieben.