Die Diskussion um die Neuvergabe der Stromlieferverträge ist ja in den Landkreisgemeinden seit mehreren Monaten im Gange. Die 2013 vom Bayerischen Gemeindetag organisierten Lieferverträge laufen 2016 aus, so dass die Kommunen gefordert sind, neue Verträge für die Jahre 2017 bis 2019 abzuschließen. Der Plieninger Gemeinderat hat sich nun für einen neuen Dienstleister entschieden und eine Entscheidung vom April zurückgenommen. Pliening folgt damit dem Beispiel der Gemeinde Vaterstetten und vergibt die Ausschreibung der Vergabe an das Ingenieurbüro Specht.
Der Gemeinderat hatte im April zunächst dafür votiert, die Firma Kubus zu beauftragen, der der Bayerische Gemeindetag die Organisation der so genannten Bündelausschreibung übertragen hatte. Allerdings hatte das Gremium damals schon darüber diskutiert, ob Kubus, eine Beraterfirma kommunaler Spitzenverbände, den größtmöglichen Anteil von Ökostrom gewährleiste. Es hatte in seinem Ausschreibungstext nicht die Vorgaben des Umweltbundesamtes mitaufgenommen, im Sinne der Förderung regenerativer Energien möglichst viel Strom aus neu gebauten Anlagen zu beziehen. Kurz nach der Plieninger Sitzung, sprach sich der Gemeinderat Vaterstetten gegen Kubus aus. Markt Schwaben hat sich im August in der Sache vertagt, während die Stadt Ebersberg nach intensiven Diskussionen nun doch dem Dienstleister Kubus den Zuschlag gab, nachdem der seine Ausschreibungskriterien modifiziert und sich die strengeren Kriterien des Umweltbundesamt für Öko-Strom zu Eigen gemacht hat.
"Wir haben lange mit (Klimaschutzmanager, Anm. d. Red.) Gröbmayr geredet und uns dann für Specht entschieden", erklärte Plienings Bürgermeister Roland Frick nach der Sitzung. Jetzt hoffe er, dass bis 2019, wenn die neuen Verträge dann wieder auslaufen, vielleicht die Landkreisenergieagentur einsteigen und die externen Dienstleister ersetzen könne.