Mehr Licht, mehr Sitzbänke - und sogar ein plätschernder Brunnen in der Mitte: Mit einem großen Maßnahmenpaket will der Poinger Gemeinderat das neue Ortszentrum attraktiver machen. Über den abschließenden Entwurf, der in der jüngsten Sitzung präsentiert wurde, äußerten sich die Gemeinderäte sehr zufrieden. Einziges Manko: Der vorgegebene Kostenrahmen von 170 000 Euro kann wegen des Brunnens nicht eingehalten werden.
Dass das Ortszentrum nördlich der S-Bahn-Strecke bisher wenig Aufenthaltsqualität bietet und eher öde wirkt, hatten auch die Poinger selbst immer wieder bemängelt. In mehreren Veranstaltungen konnten sie Wünsche äußern, wie sie sich die Belebung des Platzes zwischen Bahn und Gruber Straße vorstellen könnten. Nicht alle diese Wünsche können freilich erfüllt werden: Den von vielen Poingern erhofften Weiterbau des Bürgerhauses etwa, der auf diesem Areal an sich geplant ist, wird sich die Gemeinde angesichts anderer gewaltiger Aufgaben auch auf absehbare Zeit nicht leisten können. Auch auf eine öffentliche Toilette will der Gemeinderat zunächst verzichten, denn nicht nur die Errichtung würde teuer, auch die Instandhaltung - und bei größeren Veranstaltungen auf dem Platz müssten immer noch zusätzliche Toilettenwagen aufgestellt werden.
Dafür werden die Poinger auf dem Platz bald Boule spielen können und genügend Bänke und Sitzgruppen für einen gemütlichen Aufenthalt vorfinden. Es wird viel mehr Fahrradständer geben, zusätzliche Bäume werden gepflanzt und die Beleuchtung verbessert. Von der Marktstraße zur Bürgerstraße wird ein befestigter und barrierefreier Weg angelegt. Bereits im vergangenen Jahr waren die alten Marktbuden erneuert worden, auch zusätzliche Spielgeräte wurden aufgestellt.
Zentrum des Platzes ist künftig ein plätscherndes Wasserspiel
Zentrum des Platzes wird künftig ein plätscherndes Wasserspiel sein, das ist ein gepflasterter Platz mit einer unterirdischen Brunnenstube, der aber anderen Nutzungen des Marktes bei Veranstaltungen nicht in die Quere kommt - dann wird der Brunnen einfach abgeschaltet, die Düsen werden verschlossen und es können auch hier beispielsweise Buden des Christkindlmarkts aufgestellt werden.
Während die übrigen Verschönerungsmaßnahmen auf insgesamt 130 000 Euro geschätzt werden, schlägt allein der Brunnen mit geschätzt etwa 70 000 Euro zu Buche, somit wird die Schönheitskur für die Ortsmitte etwa 30 000 Euro teurer als zunächst kalkuliert. Dennoch sprachen sich die meisten Gemeinderäte dafür aus, nicht auf das Wasserspiel zu verzichten. Gerade Kinder freuten sich im Sommer darüber, führte Franz Langlechner (CSU) an, Schützenhilfe leistete Bärbel Kellendorfer-Schmid (SPD). Nicht nur Familien genießen ihr zufolge den Aufenthalt an einem Wasserspiel, auch Senioren fänden so etwas schön. Der Brunnen werde sich auf diese Weise zu einem Sammelpunkt für alle Generationen entwickeln. "Das bedeutet einfach Aufenthaltsqualität", schloss sich Günter Scherzl (FWG) an.
Dennoch bleibt der Platz insgesamt in gewisser Weise ein Provisorium, eines Tages sollen hier nicht nur das Bürgerhaus mit Museum und Veranstaltungsräumen sondern auch das neue Rathaus entstehen. Mit den langfristigen Plänen für den Platz kollidiert laut Bürgermeister Albert Hingerl (SPD) allenfalls der neue Brunnen, der dem Rathausneubau im Weg stehen könnte. Alles andere, was den Platz jetzt schöner machen soll, sei beweglich und könnte im Zweifelsfall an einem anderen Ort wieder aufgebaut werden, sagte Hingerl auf eine Frage von Wolfgang Spieth (FDP).