Neu:Für himmlische Töne

In Aßling wird ein Orgelbauverein gegründet

Von Alexandra Leuthner, Aßling

Einen Gottesdienst ohne Musik, das wollen sich die Mitglieder der Pfarrgemeinde St. Georg in Aßling lieber nicht vorstellen. Die alte Orgel aber, auf der Kirchenmusiker seit 1956 die Gottesdienste begleiten, ist trotz ihres verhältnismäßig jungen Alters so in die Jahre gekommen, dass sich eine Reparatur nicht mehr lohnt. Nun wurde am vergangenen Sonntag nach dem Gottesdienst - zu dem Organist Christian Suttner vermutlich einmal mehr mit den noch spielbaren Tönen jonglieren musste, um keine Lücken im Klang zu haben - ein Orgelbauverein gegründet. Suttner, seit zwei Jahren erster festangestellter Kirchenmusiker der Pfarrgemeinde, macht sich bereits seit einer Weile dafür stark, den Orgelklang in der Kirche zu verbessern und hat unter anderem in Pfarrer Jakob Brandl und Kirchenpfleger Alois Eichner überzeugte Mitstreiter gefunden.

Tatsächlich hatten auch seine Vorgänger schon über die schlechte Qualität der Orgel gejammert, hatte Suttner ein paar Tag vor der Vereinsgründung erzählt, aber als Gastmusiker habe sich naturgemäß keiner berufen gefühlt, sich für einen Ersatz einzusetzen. Doch wenn er am Sonntag vom früheren Gottesdienst in Emmering, das zum selben Pfarrbezirk gehört und eine wunderbare kleine Orgel habe, nach Aßling komme, könne er kaum glauben, dass ausgerechnet in der Pfarrkirche ein solch schlechtes Instrument stehe. Nachdem nun der Orgel-Fachbeauftragte des Erzbischöflichen Ordinariats Friedemann Winklhofer Suttners Urteil bestätigt und zu einer Neuanschaffung geraten hat, ist Bewegung in die Sache gekommen; die Idee zu einem Orgelbauverein entstand.

Der Verein soll nun mithilfe von Mitgliedsbeiträgen, Veranstaltungen wie Basaren oder auch Konzerten, die notwendige Summe für ein neues Instrument zusammenbringen. 80 bis 90 Prozent der Kosten müssen aus Spendengeldern finanziert werden, für das Ordinariat gehört eine Orgel nicht zur Grundausstattung einer Kirche. Die Pfarrei kann die notwendige Summe, die für ein neues Instrument bei bis zu 200 000 Euro liegen kann, nicht selbst stemmen.

Die Kirchenverwaltung von St. Georg, Pfarrer Jakob Brandl und auch Aßlings Bürgermeister Hans Fent stehen hinter dem Vorhaben. Knapp 30 Gemeindebürger waren am Sonntag der Einladung ins Aßlinger Pfarrzentrum gefolgt. Zum ersten Vorsitzenden wählten sie Kirchenmusiker Christian Suttner, sein Stellvertreter wurde Bürgermeister Fent. Zur Vorstandschaft gehören laut Vereinssatzung auch Pfarrer Walter Brandl und Pfarrgemeinderatsvorsitzender Pankraz Fent. Angelegt ist das Projekt längerfristig. Zu lange, erklärte Suttner, sollte es aber auch nicht dauern - weniger weil er, der als angehender Lehrer die Gemeinde wohl in absehbarer Zeit zum Referendariat verlassen wird, dann nichts mehr von einer neue Orgel habe, als vielmehr deshalb, weil auf dem alten Instrument immer mehr Tasten den Geist aufgeben.

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