Wenn man gebeten würde, Forstinninger aufzuzählen, die sich mit Leidenschaft und Herz für das Wohlergehen ihrer Gemeinde engagieren, der Name Albert Ehrnstraßer würde dabei sicherlich schnell fallen. Er war ein echter Tausendsassa, politisch wie kulturell aus dem Gemeindeleben nicht wegzudenken. Der CSU galt seine Überzeugung, für die Partei saß er von 1978 an bis 2014 im Gemeinderat. Besonders am Herzen lag ihm dort das Forstinninger Dauerthema, die Umfahrung des Ortsteils Schwaberwegen. Schweren Herzens, und weil es das kleinere Übel sei, hat sich Ehrnstraßer letztlich für eine Westumfahrung ausgesprochen. Wie beliebt Ehrnstraßer als Politiker war und wie sehr seine Entscheidungen geschätzt wurden, offenbarte sich am Ergebnis der CSU bei den Kommunalwahlen 2014. Seine Partei verlor damals 14 Prozentpunkte - nicht nur, weil Bürgermeister Arnold Schmidt nicht mehr zur Verfügung stand, sondern auch - und da war man sich parteiintern sicher - weil Ehrnstraßer, viele Jahre lang Schmidts Vize, ebenfalls nicht mehr antreten mochte.
Als vierfacher Familienvater hatte Ehrnstraßer immer auch die Jugend im Blick. Nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit gesundem Menschenverstand. Als es vor 15 Jahren zum Beispiel darum ging, einen Jugendpfleger zu installieren, war Ehrnstraßer einer derjenigen, die vor falscher Sparsamkeit warnten. Man dürfe so eine Position nicht ehrenamtlich vergeben, weil auch in Forstinning das Leben der Jugend nicht nur rosig sei. In den vergangenen Jahren war Ehrnstraßer vor allem aus dem kulturellen Leben der Gemeinde nicht wegzudenken. Als Moderator von Veranstaltungen oder Organisator von Lesungen bleibt er vielen Forstinningern unvergessen. Albert Ehrnstraßer ist vorigen Samstag im Alter von 68 Jahren nach langer, schwerer Krankheit gestorben.
Die Trauerfeier mit anschließender Beerdigung findet am Samstag, 26. Mai, um 10.30 Uhr in der Forstinninger Pfarrkirche statt.